In den letzten Jahren hat sich die politische Landschaft Thailands dramatisch verändert, und viele treue Anhänger des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra, wie die 60-jährige Podjanin Towatrakool, zeigen sich zunehmend desillusioniert.
Einst reiste Podjanin von Thailand in die Vereinigten Arabischen Emirate, um ihrem Idol während seines selbst auferlegten Exils zu begegnen, und behängte die Wände ihres Hauses mit Bildern von Thaksin.
Doch mittlerweile hat sich ihre Bewunderung stark gewandelt
Im Jahr 2024, nach einem umstrittenen politischen Comeback Thaksins, bei dem seine Pheu-Thai-Partei mit pro-militärischen Fraktionen eine Allianz einging, ist Podjanin nicht länger bereit, sich als Unterstützerin zu zeigen.
„Ich möchte in der Öffentlichkeit nicht als Unterstützer gesehen werden“, erklärt sie und äußert stattdessen ihre Loyalität zur orangefarbenen Progressiven Volkspartei, einer Reinkarnation der ehemaligen Move Forward Party (MFP).
Diese Veränderung ist nicht isoliert; viele ehemalige Anhänger der Rothemden schließen sich dem neuen politischen Kurs an. Der Politikwissenschaftler Titipol Phakdeewanich hebt hervor, dass viele Rothemden nicht mehr mit dem Thaksin-Fanclub assoziiert werden können.
Diese Spaltung innerhalb der Reihen der Rothemden wird auch von der ehemaligen Vorsitzenden eines Rothemden-Netzwerks, Tida Tawornseth, bestätigt, die feststellt, dass es heute zwei Arten von Rothemden gibt: diejenigen, die Thaksin treu bleiben, und diejenigen, die ihre ursprüngliche Ideologie vertreten.
Inzwischen wächst die Unterstützung für die Progressive Volkspartei, insbesondere in ihren Hochburgen im Norden Thailands, wo die Pheu Thai Partei an Einfluss verliert.
Bürger und Wähler hoffen auf echte Veränderungen im tief verwurzelten politischen System des Landes. Dennoch gibt es Stimmen wie die von Sonfan Patoompon, einem Landwirt, der Thaksin nach wie vor als Held verehrt und die Forderungen der jüngeren Generation nach Wandel belächelt.
Die politischen Umbrüche in Thailand zeigen, wie tiefgreifend sich Ansichten und Loyalitäten innerhalb der Gesellschaft gewandelt haben. Die Geschichte von Podjanin und vielen anderen ehemaligen Thaksin-Anhängern illustriert den Bruch zwischen persönlichen Überzeugungen und politischen Realitäten in einem sich ständig verändernden Machtspiel.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Fronten weiterhin verschieben werden, während das Land auf der Suche nach echtem Wandel und Stabilität ist.