
Mit dem Stichtag für die Einkommensteuererklärung 2024 rückt die Unsicherheit über die Besteuerung von Auslandseinkommen für Expats in Thailand immer näher. Die Fragen rund um mögliche Besteuerungen von internationalen Kreditkarten und Überweisungen werfen große Bedenken auf.
Besonders in der Debatte steht, ob jeder, der im vergangenen Jahr über 180 Tage im Land verweilte, zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet ist. Dies hängt maßgeblich davon ab, ob das betreffende Einkommen als „zu versteuernd“ gilt.
Aufgrund der Auslegung von § 41 Absatz 2 des Steuergesetzes durch die Steuerbehörde sind jedoch zahlreiche thailändische Steuerinländer, ob thailändische Staatsbürger oder Ausländer, von der Einkommensteuer auf im Ausland erzielte Einkünfte befreit.
Benjamin Hart, eine anerkannte Stimme in den thailändischen Rechtskreisen, äußert sich kritisch zu Warnungen, die insbesondere Expats betreffen, die auf im Voraus versteuerte ausländische Renten angewiesen sind.
Hart empfiehlt, die Expertise thailändischer Steuerfachleute in Anspruch zu nehmen, da die aktuellen Diskussionen eher auf einer Neuauslegung der bestehenden Gesetze durch die thailändische Steuerbehörde (TRD) basieren, als auf tatsächlichen Gesetzesänderungen.
Trotz der Besorgnis von Experten gibt es bisher keine Anzeichen dafür, dass rechtliche Schritte gegen diese Interpretationen unternommen werden.
Die neue Leitung der TRD, unter Direktor Pinsai Suraswadi, hat betont, dass die Höhe der Steuerzahlungen stark von den individuellen Einkommensverhältnissen und den internationalen Abkommen abhängt.
Suraswadis Aussagen deuten darauf hin, dass wirtschaftliche Faktoren, wie die steigende Staatsverschuldung und die alternde Bevölkerung, eine Rolle in der Steuerpolitik spielen.
Sehen Sie sich Thailands Staatsverschuldung: % des BIP von Dezember 1997 bis Dezember 2024 in der Grafik an:

Ein Blick in diverse Provinzen zeigt, dass die Vorgehensweisen der TRD-Ämter inkonsistent sind
Es gibt erhebliche Unterschiede in der Handhabung, und manchmal werden Expats geraten, ihr Einkommen so anzugeben, dass es den 800.000 Baht entspricht, die jährlich für eine Rentenverlängerung erforderlich sind, um die steuerlichen Verpflichtungen entsprechend zu justieren.
Trotz dieser Verwirrungen sehen sich viele Expats weiterhin zurückhaltend, was die Annäherung an das thailändische Steuersystem anbelangt, da sie auf bestehende Doppelbesteuerungsabkommen hoffen, um sich abzusichern.
Der allgemeine Konsens ist, dass es an der thailändischen Regierung liegt, ihre derzeitige Politik zu überdenken und zu präzisieren, um Verwirrungen zu minimieren und eine gerechte Behandlung aller Steuerinländer zu gewährleisten.