Der Sturz der syrischen Regierung unter Präsident Baschar al-Assad markiert das Ende eines fast 14-jährigen Konflikts, der das Land in einen jahrelangen Bürgerkrieg und in eine Arena internationaler Machtkämpfe verwandelte. Assads Abschied von der Macht, ein Meilenstein in der Geschichte Syriens, beendet die 54-jährige Herrschaft der Assad-Dynastie.
Assad übernahm im Jahr 2000 die Präsidentschaft Syriens unter ungewöhnlichen Umständen.
Nach dem Tod seines älteren Bruders wurde er aus London zurückgerufen und durchlief eine militärische Ausbildung, um die Nachfolge seines Vaters, Hafez Assad, anzutreten. Anfangs von vielen als möglicher Reformer angesehen, wandte er später die strengen Maßnahmen seines Vaters an, um oppositionelle Proteste im Jahr 2011 niederzuschlagen.
Diese Auseinandersetzungen führten zu einem Bürgerkrieg, in dem Assad Unterstützung von Russland und dem Iran erhielt. Über die Jahre wurde dem syrischen Staat wiederholt Folter und Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Der Krieg führte zur Flucht von Millionen Syrern ins Ausland und forderte Hunderttausende Menschenleben.
Trotz einsetzender Stabilität in den letzten Jahren brach die Kontrolle Assads im November 2024 ein, als oppositionelle Gruppen im Nordwesten des Landes eine überraschende Offensive starteten und die Regierungstruppen schnell zusammenbrachen.
Die momentane Lage Syriens ist unsicher, da es derzeit keinen klaren politischen Nachfolger gibt.
Assads Herrschaft war durch eine Mischung aus Repression und wirtschaftlicher Öffnung geprägt, wobei er ausländische Banken ins Land ließ und den privaten Sektor förderte. Weitgehend gestützt auf Vertreter seiner eigenen alawitischen Sekte, die nur etwa 10 Prozent der syrischen Bevölkerung ausmacht, konnte er auch die Unterstützung der neuen sunnitischen Mittelschicht gewinnen.
Seine innere Machtbasis wurde durch die Familie und enge Vertraute gestärkt, darunter sein Bruder Maher, der die Präsidentengarde leitete, und sein einstiges Staatsoberhaupt Assef Shawkat. Assads Ehefrau Asma al-Akhras spielte ebenfalls eine zentrale Rolle, bevor sie sich aus gesundheitlichen Gründen zurückzog.
Die Entwicklungen um Assad werfen Fragen zur Zukunft Syriens auf, da das Land nun vor der Herausforderung steht, die entstandene Führungslücke zu füllen und künftige Konflikte zu vermeiden.