Bangkok — In einem historischen Schritt für die thailändische Außenpolitik hat das thailändische Parlament einstimmig ein Rahmenabkommen über Partnerschaft und Kooperation (PCA) mit der Europäischen Union (EU) genehmigt.
Die Entscheidung wurde in einer gemeinsamen Sitzung des Repräsentantenhauses und des Senats mit beeindruckenden 612 Stimmen gefällt. Dieses bedeutende Abkommen, das innerhalb der nächsten 30 Tage in Kraft treten soll, könnte die bilateralen Beziehungen zwischen Thailand und den 27 EU-Mitgliedsstaaten erheblich stärken.
Der Weg zur Genehmigung des PCA begann mit der Unterzeichnung des Abkommens am 14. Dezember 2022 in Brüssel durch führende europäische und thailändische Politiker, darunter der ehemalige Außenminister Thailands, Don Pramudwinai, der tschechische Premierminister Petr Fiala und der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Joseph Borrell.
Wie Außenminister Maris Sangiampongsa betont, stellt das PCA eine grundlegende Plattform dar, die den politischen Dialog über globale Herausforderungen wie Umwelt, Klimawandel, Energie, Menschenrechte und wirtschaftliche Zusammenarbeit stärkt.
Diese Rahmenbedingungen sollen die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Thailand und der EU in zahlreichen Schlüsselbereichen ausweiten. Zu den weiteren Bereichen, in denen Kooperation angestrebt wird, zählen unter anderem Wissenschaft und Technologie, Innovation, Terrorismusbekämpfung, Migration und Kultur.
Das Abkommen enthält sogar ein Handbuch, das beiden Seiten klare Orientierungen bietet und als Leitfaden für die Umsetzung der Vereinbarungen dient. Nikorndej Balankura, der Sprecher des thailändischen Außenministeriums, hob hervor, dass die EU Thailands viertgrößter Handelspartner und sechstgrößter Investor ist, was die Relevanz dieses Abkommens unterstreicht.
Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Thailand und der EU könnten durch den Pakt beschleunigt werden, was der thailändischen Wirtschaft neue Handels- und Investitionsmöglichkeiten eröffnet.
Zusätzlich wird das Abkommen die Wettbewerbsfähigkeit der thailändischen Wirtschaft steigern und den Zugang zu wichtigen Forschungsgeldern verbessern. Thailand strebt weiterhin eine stärkere Präsenz auf der weltpolitischen Bühne an, was durch die neue Partnerschaft gefördert werden soll.
Aktuell verhandelt das thailändische Außenministerium auch über die Möglichkeit, die Schengen-Visapflicht für thailändische Passinhaber zu erleichtern, was die Beziehungen zwischen Thailand und den europäischen Staaten weiter vertiefen könnte.
Insgesamt scheint das neue Abkommen nicht nur ein Gewinn für Thailand zu sein, sondern auch für die EU, die durch eine engere Zusammenarbeit in verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Bereichen profitieren kann.