Die zunehmende Ungleichheit und der spaltende Einfluss der sozialen Medien sind globale Herausforderungen, denen sich die Demokratie stellen muss, sagte Premierminister Srettha Thavisin am Mittwoch.
Der Premierminister gab eine Erklärung per Videokonferenz auf dem 3. Gipfel für Demokratie in Seoul ab, die unter dem Motto stand: “Demokratie für zukünftige Generationen”, auf Einladung des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol, sagte Regierungssprecher Chai Wacharonke.
Herr Srettha, der auch Finanzminister ist, sagte, es sei eine große Ehre, Thailand zum ersten Mal auf dem Gipfel zu vertreten und betonte, dass die allgemeinen Wahlen im letzten Jahr die demokratischen Werte Thailands gestärkt hätten.
Die Demokratie stehe heute vor einer Reihe globaler Herausforderungen, wie der zunehmenden Ungleichheit und den negativen Auswirkungen der sozialen Medien, so Srettha. Erstens erfordere die Demokratie eine verantwortungsvolle Staatsführung, die Beteiligung der Öffentlichkeit, eine integrative Gesellschaft, Rechtsstaatlichkeit und die Achtung der Menschenrechte, sagte er.
Eine erfolgreiche Demokratie muss in der Lage sein, die multidimensionalen Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen, die sowohl bürgerliche und politische Rechte als auch soziale, wirtschaftliche und kulturelle Rechte umfassen.
Er räumte zwar ein, dass es in der jüngeren Vergangenheit Herausforderungen gegeben habe, aber die Regierung sei weiterhin entschlossen, diese Rechte zu fördern und dabei auf Errungenschaften wie der allgemeinen Gesundheitsversorgung und der Bildung für alle aufzubauen, sagte Srettha. Thailand wird über ein Gesetz zur Gleichstellung der Ehe verfügen, das derzeit im Parlament geprüft wird, sagte er.
Außerdem sei die Demokratie ein fortlaufender Prozess und kein Endziel, sagte Srettha. Um die Erwartungen der Menschen zu erfüllen, muss sie sich anpassen und weiterentwickeln. Für Nationen, die von Rückschlägen in der Demokratie gezeichnet sind, ist der Umgang mit den Erwartungen der Öffentlichkeit und die Förderung des demokratischen Fortschritts ein ständiges Unterfangen, das ein unermüdliches Engagement erfordert.
Drittens gibt es keine Einheitsdemokratie, aber das demokratische Prinzip muss universell sein, sagte der Premierminister. Auf der ganzen Welt gebe es unterschiedliche Formen der Demokratie und politische Systeme.
Die Menschen stehen vor gemeinsamen globalen und generationenübergreifenden Herausforderungen, die vom Klimawandel über die Umwelt bis hin zur digitalen Kluft reichen. Was die Welt jetzt brauche, sei eine größere internationale Zusammenarbeit, ein stärkerer Multilateralismus und mehr humanitäre Zusammenarbeit, sagte Srettha.
“Die führenden Politiker müssen immer auf den Willen der Menschen hören und ihn respektieren”, sagte er. “Sie müssen auch mehr auf die jüngere Generation hören. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Demokratie weiterhin gedeiht und als wichtige Grundlage für das Wohlergehen künftiger Generationen dient.”