Bangkok — Die Strafkammer des Obersten Gerichtshofs für Inhaber politischer Ämter hat die Verlesung des Urteils gegen die flüchtige ehemalige Premierministerin Yingluck Shinawatra wegen Machtmissbrauchs nach zweimaliger Verschiebung auf den 26. Dezember verschoben.
Ursprünglich sollte das Gericht das Urteil in diesem Fall am 9. November verlesen, aber die Verlesung wurde auf den 29. November verschoben, nachdem eines der Mitglieder des Richtergremiums nicht zur Urteilsverkündung erscheinen konnte. Die für den 29. November angesetzte Urteilsverlesung wurde jedoch erneut verschoben, da einer der neun Richter verstorben war und ein Ersatzrichter noch nicht ernannt worden war.
Am Sonntag verschob das Gericht die Verlesung auf den 26. Dezember um 13.30 Uhr, nachdem der Ersatzrichter benannt worden war.
Der mutmaßliche Machtmissbrauch ereignete sich am 30. September 2011, als die damalige Premierministerin Yingluck eine Anordnung unterzeichnete, Thawil Pliensri, der damals Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrates (NSC) war, als Berater des Premierministers einzusetzen. Das Kabinett genehmigte die Ernennung von Pol Gen Wichian Potphosri, dem damaligen Chef der nationalen Polizei, als Nachfolger von Thawil im NSC.
Herr Thawil reichte eine Petition beim Obersten Verwaltungsgericht ein, das daraufhin die Aufhebung der Versetzungsverfügung anordnete. Außerdem entschied das Verfassungsgericht einstimmig, dass Yingluck ihre Macht missbraucht habe, indem sie sich in die Versetzung von Regierungsbeamten eingemischt habe.
Am 1. Juli 2020 entschied die Nationale Antikorruptionskommission, dass es Gründe für die Feststellung gebe, dass Yingluck bei der Ausübung ihrer Pflichten unehrlich gewesen sei, und empfahl dem Generalstaatsanwalt, bei der Strafkammer des Obersten Gerichtshofs für Inhaber politischer Positionen Klage gegen sie einzureichen.
Ein Haftbefehl gegen Yingluck wurde ausgestellt, als sie ohne Angabe von Gründen nicht zur ersten Anhörung des Falles im November 2022 vor Gericht erschien.