Bangkok — Die Wahlkommission hat am 1. November 2024 angekündigt, dass den Parteien, die Petitionen gegen den ehemaligen Premierminister Thaksin Shinawatra eingereicht haben, Gerechtigkeit zuteilwerden wird. Thaksin steht unter dem Verdacht, Einfluss auf die regierende Pheu-Thai-Partei ausgeübt zu haben, was zu einer umfassenden Untersuchung führen wird.
Ittiporn Boonpracong, der Vorsitzende der Wahlkommission (EC), teilte mit, dass vier Beschwerden, die gegen Thaksin gerichtet sind, aufgrund ihrer ähnlichen Natur zusammengefasst wurden. Die Untersuchung erfordere Zeit, da sämtliche Fakten und Aussagen der beteiligten Parteien gesammelt werden müssen. „Die Vorschriften sehen vor, dass dem Angeklagten die Möglichkeit gegeben werden muss, die Anschuldigungen zu hören und zu reagieren. Daher kann das Verfahren einige Zeit in Anspruch nehmen“, erklärte Ittiporn.
Die Petitionen, die eine Untersuchung nach sich zogen, wurden von Warong Dechgitvigrom, dem Vorsitzenden der Thai Pakdee Party, Ruangkrai Leekitwattana von der Palang Pracharath Party (PPRP) sowie einer anonymen Person eingereicht. In ihren Anträgen wird unter anderem auf ein Treffen der Parteiführer der Koalition in Thaksins Wohnsitz verwiesen, das angeblich vor der Wahl eines Nachfolgers von Srettha Thavisin stattfand.
Kritik gibt es auch an einer politischen Erklärung der Regierung, die als Kopie von Thaksins Vision aus einem Forum angesehen wird. Laut Ittiporn müssen die Petenten innerhalb von 30 Tagen ihre Erklärungen beim Untersuchungsausschuss abgeben.
Eine mögliche Fristverlängerung von 30 Tagen könnte beantragt werden, jedoch muss der abschließende Bericht dem Generalsekretär der Wahlkommission zur Prüfung vorgelegt werden.
Dr. Warong erachtet das Treffen in Thaksins Residenz als entscheidendes Beweismaterial, um die Vorwürfe des unrechtmäßigen Einflusses nachzuweisen. Er führte aus, dass Thaksin, obwohl er nicht Mitglied der Pheu Thai Partei ist, seiner Meinung nach gegen das Parteiengesetz verstoßen habe, wenn eine Partei unter dem Einfluss eines Außenstehenden steht.
Diese Verbindungen könnten im Extremfall sogar zur Auflösung der Pheu Thai Partei führen.
Warong wies jedoch darauf hin, dass seine Petition sich nicht gegen die Koalitionsparteien richtet, da er nicht glaubt, dass Thaksin sie direkt beeinflussen kann, sondern vielmehr in der Lage ist, mit ihnen zu verhandeln. Er gab an, weitere Informationen an die EC übermittelt zu haben, um seine Anschuldigungen zu untermauern, wollte jedoch keine Details preisgeben.
Zudem äußerte sich Pita Limjaroenrat, der ehemalige Vorsitzende der aufgelösten Move Forward Party, und betonte, dass nicht alle möglichen Verstöße zur Auflösung einer politischen Partei führen müssten.
Die anhaltenden Entwicklungen im Fall Thaksin werden von vielen in Thailand aufmerksam verfolgt, während die Wahlkommission sich auf eine gründliche Untersuchung vorbereitet.