Bangkok — In einem alarmierenden Vorfall, der die thailändische Gesellschaft erschüttert, wurden neun Beamte des Cyber Crime Investigation Bureau (CCIB) und drei weitere Verdächtige festgenommen, nachdem sie versucht hatten, 300 Millionen Baht von einem Vanuatu-chinesischen Paar zu erpressen.
Der Ehemann Sai, seine Frau und Freunde gerieten in die Fänge dieser skrupellosen Gruppe, die sich fälschlicherweise als Polizisten ausgab. Die Ereignisse trugen sich in Bang Phli, einer Stadt in der Provinz Samut Prakan, zu, wo das Paar von vier Männern, begleitet von einer Dolmetscherin, in dessen Haus aufsucht wurde.
Nach einer nachgestellten Durchsuchung, die ein falsches juristisches Dokument beinhaltete, wurden Sai und seine Frau gezwungen, angebliche Verbindungen zu einem gefälschten Passnetzwerk zu akzeptieren. Unter dem Vorwand einer rechtlichen Untersuchung forderte die Gruppe eine Geldsumme von 300 Millionen Baht oder 10 Millionen US-Dollar, um die gegen sie eingeleiteten Maßnahmen schnell einzustellen.
Sai, überzeugt von seiner Unschuld, weigerte sich, den Forderungen nachzugeben, was dazu führte, dass er und seine Angehörigen, darunter ein Freund und eine Angestellte, zur Wache gefahren wurden. Damit begann ein Nervenkrieg, der letztendlich Sai dazu zwang, 5 Millionen Baht in verschiedenen Überweisungen zu zahlen, um nicht weiter in die Handlungen der betrügerischen Beamten verwickelt zu werden. Trotz der Rückgabe ihrer Mobiltelefone und der vorläufigen Freiheit blieb Sais Computer bei den Beamten.
Einige Zeit später wurden weitere Manipulationen in Gang gesetzt, als die Dolmetscherin Sai kontaktierte und und Informationen zu seinem Fall in Aussicht stellte, ebenfalls im Austausch gegen 700.000 Baht.
Diese Betrügereien sind nur der Beginn eines umfassenden Ermittlungsprozesses. Die thailändische Polizei ist nun in der Lage, die Verwicklungen von neun echten Polizisten und weiteren Zivilisten zu bestätigen, die in diesen kriminellen Machenschaften involviert sind.
Die Konfrontation mit der betreffenden Einheit endete für einige im Arrest, während andere noch auf der Flucht sind. Alle Verdächtigen wurden unter dem Verdacht der illegalen Bereicherung festgenommen, und sie sehen sich nun einer möglichen Gefängnisstrafe von fünf bis 20 Jahren gegenüber.
Trotz der Schwere der Tat beteuerten die Angeklagten ihre Unschuld und beantragten Kautionsunterstützung, die ihnen in diesem aufsehenerregenden Fall gewährt wurde.
Der Vorfall wirft ein kritisches Licht auf die Integrität der Sicherheitsbehörden in Thailand und die existierenden Systeme zur Bekämpfung des Cyber-Verbrechens und der Erpressung. Es bleibt abzuwarten, wie diese Ermittlungen weiter verlaufen und ob die verantwortlichen Beamten zur Rechenschaft gezogen werden.
Dieser Fall ist ein weiterer Beweis dafür, dass auch diejenigen, die zum Schutz der Bürger bestimmt sind, manchmal zur Quelle des Unrechts werden können.