Bangkok — Am Donnerstag, den 17. Oktober 2024, versammelten sich zahlreiche Betroffene der iCon Group im Central Investigation Bureau in Bangkok, um formell Beschwerde einzulegen. Insgesamt 5.648 Menschen haben durch ihre Beteiligung am Direktvertriebsgeschäft Schadensersatzklagen in Höhe von 1,61 Milliarden Baht eingereicht.
Der Vorwurf: Geldwäsche
Die erschreckenden Zahlen wurden durch das Zentrale Ermittlungsbüro bekannt gegeben. Die Kläger, die vom 10. bis zum 20. Oktober landesweit ihre Fälle bei der Polizei eingereicht haben, berichten von erheblichen finanziellen Verlusten durch den Handel mit Nahrungsergänzungsmitteln der iCon Group — insgesamt etwa 965 Millionen Baht.
Nach Angaben von Quellen sammeln viele weitere Menschen in Thailand und anderen Ländern bereits Beweise für ihre späteren Klagen. Zusätzlich zu den laufenden Klagen plant das Central Investigation Bureau, weitere Anklagen wegen Geldwäsche, betrügerischer Kreditaufnahme und illegaler Versammlung gegen die Verdächtigen der iCon Group vorzubereiten.
Die Ermittlungen sollen diese Woche abgeschlossen werden, mit der Absicht, weitere Verdächtige festzunehmen, darunter bedeutende Händler, die Netzwerke kleinerer Dealer unterhalten. Zuvor wurde bereits Anklage wegen öffentlichem Betrug und Computerkriminalität erhoben, nachdem falsche Informationen in Computersysteme eingegeben wurden.
Ein besorgniserregender Aspekt dieser Geschichte ist das Schicksal vieler Menschen, die in gutgläubiger Hoffnung auf Verkaufserfolge in das Geschäft eingestiegen sind. So berichtete ein 70-jähriger Mann aus Macau am 20. Oktober 2024, dass er 250.000 Baht verloren hat, nachdem er eine Einladung zur Investition von einem in Hongkong lebenden Thailänder erhalten hatte.
Dieser Mann hatte letzte Jahr an einer Schulung in Thailand teilgenommen, wo er den Vorstandsvorsitzenden Warathaphon „Boss Paul“ Waratyaworrakul und thailändische Prominente getroffen hatte. Laut seinem Vertreter Itthidet Thanetwattana erhielt der Mann aus Macau nicht alle bestellten Produkte und wurde von seinem Vorgesetzten darüber informiert, dass nicht genügend Nachschub vorhanden sei.
Über die erdrückenden Nachrichten bezüglich der iCon Group in Thailand war er schockiert und sah sich gezwungen, in Bangkok Beschwerde einzulegen.
Während die Ermittlungen voranschreiten und weiterhin Besitztümer der iCon Group, darunter vier Fahrzeuge, beschlagnahmt werden, bleibt abzuwarten, wie die rechtlichen Auseinandersetzungen und der damit verbundene gesellschaftliche Unmut weiterentwickeln werden.
Die Zukunft der betroffenen Kläger und der iCon Group steht auf der Kippe, während sich immer mehr Menschen in der Hoffnung auf Gerechtigkeit zusammenschließen.