Bangkok — In einem skandalösen Verfahren, das das öffentliche Vertrauen in das thailändische Justizsystem auf die Probe stellt, sind der ehemalige Polizeichef Somyot Poompanmoung, der frühere stellvertretende Generalstaatsanwalt Nate Naksuk sowie sechs weitere Personen wegen mutmaßlicher Pflichtverletzung und unsachgemäßer Handhabung in einem langwierigen Fahrerflucht-Fall von Vorayuth Yoovidhya, dem Erben des Red Bull-Imperiums, angeklagt worden.
Staatsanwalt Suvej Chompong trat am zentralen Strafgericht für Korruptions- und Fehlverhaltensfälle in Bangkok auf, um die über 19 Jahre alte Anklageschrift vorzulegen. In dieser wird den Beschuldigten vorgeworfen, die entscheidenden Ermittlungen unzureichend geführt zu haben, was zur Anklageabweisung gegen Vorayuth geführt hätte.
Ein zentraler Vorwurf bezieht sich auf die mutmaßliche Manipulation der Geschwindigkeitsdaten des Ferraris von Yoovidhya, der 2012 bei einem Verkehrsunfall den Polizeibeamten Wichian Klanprasert tödlich verletzte. Das Gericht gewährte allen acht Angeklagten Kaution, verbot ihnen jedoch die Ausreise aus Thailand.
Am 10. September 2024 müssen die Angeklagten ihre Klagegründe darlegen, während Vorayuth, der sich anscheinend in London aufhält, weiterhin auf der Flucht ist.
General Somyot äußerte während der Anhörung Besorgnis über die Erforderlichkeit, seine Unschuld vor Gericht zu beweisen, und lehnte es ab, die neuen Maßnahmen der Staatsanwaltschaft zu kommentieren.
Der Fall, der seit mehr als einem Jahrzehnt die Schlagzeilen dominiert, wirft Fragen zur Integrität der nationalen Justiz auf und könnte weitreichende Folgen für die beteiligten Personen und Institutionen haben.
In einem bemerkenswerten Kontrast zu diesem Rechtsstreit erregte ein thailändischer Student internationale Aufmerksamkeit, als er einen Designwettbewerb für den Formel‑1-Wagen von Red Bull Racing gewann, der beim Großen Preis von Großbritannien eingesetzt werden soll.
In einer separaten, aber ebenfalls auffälligen Nachricht sorgte ein Vorfall am 25. Juli in Bangkok für Aufregung, als ein Fahrerfluchtunfall eine Frau dazu brachte, sich verzweifelt an die Motorhaube eines flüchtenden Fahrzeugs zu klammern und um Hilfe zu schreien.
Dieses Ereignis verdeutlicht die verstärkte Aufmerksamkeit auf das Thema Verkehrssicherheit und die Verantwortung von Fahrern im Land.
Der Fall des Red Bull-Erben und die damit verbundenen Anklagen bleiben im Fokus der Öffentlichkeit und heben die Notwendigkeit eines transparenten und verantwortungsvollen Justizsystems in Thailand hervor.