Am 2. Oktober 2024 versammelten sich in Bangkok eine Vielzahl von thailändischen Sexarbeiterinnen vor dem Parlament, um für einen längst überfälligen rechtlichen Schutz zu demonstrieren.
Die Protestveranstaltung, die unter dem Motto “Ich komme, um meine Gesetze einzufordern. Sexarbeit ist Arbeit.” stand, markierte das dritte Mal, dass die Gruppe auf die Straßen ging, um Gleichbehandlung und Respekt einzufordern.
Der Protest zog nicht nur Sexarbeiterinnen aus verschiedenen Bereichen wie Unterhaltungsstätten, Massagesalons und Go-Go-Bars an, sondern auch Mitglieder der Empower Foundation, die sich für die Rechte der Beschäftigten im Nachtleben einsetzen.
Mit Schildern in den Händen, die Botschaften der Gleichheit und des Rechts auf Anerkennung trugen, machten die Demonstrierenden auf die Diskriminierung aufmerksam, die sie im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern erfahren.
Eine der zentralen Forderungen lautete, dass Sexarbeiterinnen wie alle anderen Arbeitnehmer in Thailand rechtlich geschützt werden sollten. In einer Zeit, in der das Land diskutiert, Gesetze zu reformieren, war der Aufruf nach einer gerechteren Behandlung unverkennbar.
Symbolisch stellte die Gruppe vor dem Parlament eine Schildkrötenskulptur mit zugeklebtem Maul auf, die das langsame Vorankommen in der Gesetzgebung visuell darstellte. Die Vertreterinnen der Sexarbeiterinnen reichten einen formellen Antrag bei Premierministerin Paetongtarn Shinawatra ein und drückten ihren Wunsch aus, dass ihre Anliegen endlich Gehör finden.
Während das Ministerium für Frauenangelegenheiten und Familienentwicklung sicherstellte, dass es sich um die Anliegen der Protestierenden kümmern werde, gerieten die Gesetzesentwürfe jedoch aufgrund interner Veränderungen im Regierungsausschuss ins Stocken.
Die Premierministerin selbst steht unter Druck, da ihr Vorschlag, einen Unterhaltungskomplex zu errichten, der rechtliche Rahmenbedingungen für die Arbeit von Sexarbeiterinnen schaffen würde, umstritten ist.
Kritiker befürchten, dass eine Legalisierung von Sexarbeit zu schlimmeren Problemen, wie Kinderhandel, führen könnte. Diese Bedenken halten viele von einer umfassenden Reform ab, weshalb die Diskussion um die Entkriminalisierung weiterhin ein heißes Thema bleibt.
Die thailändische Regierung sieht sich nun gezwungen, die Stimmen der Sexarbeiterinnen, die für ihre Rechte und eine gerechte Behandlung kämpfen, ernst zu nehmen.
Trotz der Schwierigkeiten, die sie in ihrem Beruf erfahren, drücken diejenigen, die sich am Protest beteiligten, unmissverständlich aus, dass sie ihre Arbeit aus freiem Willen ausüben und eine Gesellschaft, die sie als vollwertige Mitglieder anerkennt, fordern.
Der Druck ist hoch, und die Hoffnung der Demonstrierenden, dass beim nächsten Mal andere Bedingungen herrschen, wächst. Der dritte Protest könnte nur der Anfang sein, denn die thailändische Gemeinschaft wartet gespannt auf Fortschritte in dieser bedeutenden Angelegenheit.
Es bleibt abzuwarten, ob die Regierung den Forderungen nachkommt und ob der geschäftige Süden Thailands bald ein Vorbild für Gleichbehandlung und Rechte für alle Arbeitnehmer werden kann.