Bangkok — Das thailändische Arbeitsministerium hat Pläne angekündigt, das Renteneintrittsalter für Arbeitnehmer im privaten sowie im öffentlichen Sektor auf 65 Jahre zu erhöhen. Diese Entscheidung orientiert sich an internationalen Beispielen, wie denen aus Singapur und der Schweiz, und wurde von Minister Phiphat Ratchakitprakarn verkündet.
Minister Phiphat betonte, dass dieser Schritt durch die signifikanten Fortschritte im Gesundheitssektor und die verbesserte Lebenserwartung gerechtfertigt sei. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die finanzielle Stabilität des Sozialversicherungssystems in Thailand zu gewährleisten.
Zusätzlich plant das Ministerium weitreichende Änderungen im Sozialversicherungsgesetz.
Eine wichtige Neuerung ist die Ausweitung der Sozialleistungen auf zwei Millionen Wanderarbeiter aus Myanmar, Laos und Kambodscha. Damit sollen nicht nur Selbstständige, sondern auch in der Sozialversicherung aktuell nicht erfasste Arbeiter, wie Taxifahrer, Lieferfahrer und Hausangestellte, in das System integriert werden.
Ein zentraler Punkt dieser Neuregelungen ist die geplante Erhöhung der Beiträge zur Sozialversicherung. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer sollen ihrem Beitrag um jeweils 2 % erhöhen. Der Staat wird dazu noch 2,5 % beisteuern.
Diese Erhöhung würde den Gesamtbeitrag auf 6,25 % ansteigen lassen, was eine bedeutende Steigerung der Mittel für den Sozialversicherungsfonds bedeutet.
Des Weiteren sieht das Ministerium eine kontinuierliche Anpassung der Lohn- und Gehaltsobergrenze an den aktuellen Währungswert vor, was die finanzielle Flexibilität des Fonds weiter steigern könnte.
Ein weiteres wichtiges Anliegen von Minister Phiphat ist die Transformation der schwankenden medizinischen Kosten, die derzeit schätzungsweise 60 Milliarden Baht pro Jahr kosten, in Fixkosten. Diese Umgestaltung soll dazu beitragen, die Kosten besser zu verwalten und die Effizienz des Sozialversicherungsamts zu erhöhen.
Für das Jahr 2025 strebt der Sozialversicherungsfonds eine Rendite von mindestens 5 % an, im Vergleich zu nur 2,3−2,4 % im Jahr 2023. Bei erfolgreicher Umsetzung könnte dies die Laufzeit des Fonds um weitere 3 – 4 Jahre verlängern.
Besonders die Auslandsinvestitionen des Sozialversicherungsamts, die auf den Märkten der USA und Europas getätigt werden, haben bereits renditeträchtige Erfolge gezeigt. Künftig wird die SSO planen, rund 65 % des Fonds in risikoarme Anlagen, wie Staatsanleihen und Spareinlagen, zu investieren, während 35 % in risikoreichere Vermögenswerte, wie internationale Aktien und Immobilien, fließen sollen.
Dies stellt einen Wechsel zu einem Fondsmanagement dar, welches nötig ist, um den Herausforderungen der alternden Bevölkerung in Thailand gerecht zu werden.
Minister Phiphat warnt jedoch: Sollten keine Maßnahmen ergriffen werden, könnte der Sozialversicherungsfonds innerhalb der nächsten 30 Jahre erschöpft sein.
Daher ist die Implementierung dieser neuen Richtlinien von entscheidender Bedeutung, um die zukünftige finanzielle Sicherheit der Arbeitnehmer in Thailand zu gewährleisten.