Bangkok — Am 27. Oktober 2024 veröffentlicht, sorgt die Nationale Menschenrechtskommission (NHRC) für Aufregung, indem sie die Risiken von grenzüberschreitenden Wasserkraftprojekten am Mekong anprangert.
In einem eindringlichen Brief an Premierministerin Paetongtarn Shinawatra äußert die NHRC ernsthafte Bedenken zu vier geplanten Staudammprojekten, die in der Nähe der thailändisch-laotischen Grenze errichtet werden sollen: dem Ban Koum‑, Sanakham‑, Phou Ngoy- und Pak Chom-Staudamm.
Die Sorgen der NHRC basieren auf Klagen von Anwohnern über die möglichen negativen Folgen dieser Projekte auf Umwelt und Lebensqualität.
Obwohl sich die Staudämme auf der laotischen Seite des Mekong befinden, sind die grenzüberschreitenden Risiken für Thailand, insbesondere für die Provinzen Loei und Ubon Ratchathani, offenbar nicht zu unterschätzen. Die NHRC hebt hervor, dass die Vorhaben nicht nur das hydrologische Gleichgewicht gefährden, sondern auch das Süßwasser-Ökosystem, die Fischerei und die lokale Wirtschaft erheblich schädigen könnten.
Ein zentraler Punkt ist die Veränderung des natürlichen Wasserflusses, die gravierende Umweltauswirkungen nach sich ziehen kann, wie Ufererosion und die Migration von Wasserlebewesen. In Zeiten hoher Regenfälle können große Wassermengen aus den Staudämmen zu katastrophalen Überschwemmungen in den angrenzenden Gebieten führen.
Zusätzlich warnt die NHRC, dass die laufenden Arbeiten an den Dämmen den von der Joint Boundary Commission (JBC) zur Festlegung der Grenzlinie zwischen Thailand und Laos durchgeführten Prozess stören könnten.
Um die rechtlichen und menschenrechtlichen Aspekte zu berücksichtigen, fordert die NHRC das Office of the National Water Resources (ONWR) und das Energieministerium auf, die Tragweite dieser Projekte sorgfältig zu prüfen und alternative, umweltfreundliche Energiequellen zu erwägen.
Die NHRC betont die Verantwortung von Regierung und Investoren, die Menschenrechte in Einklang mit der thailändischen Verfassung und den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP) zu achten.
Der Aufruf wird unterstützt von Pianporn Deetes, Kampagnenleiterin von International Rivers, die die verheerenden Auswirkungen auf die Anrainergemeinden und die Unnötigkeit der Staudämme für Thailands Energiebedarf betont.
Montree Chantawong, Koordinator von Mekong Butterfly, appelliert an die Regierung, die Vorschläge der NHRC ernsthaft in Betracht zu ziehen, um ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem Schutz der natürlichen Ressourcen zu finden.
Diese Entwicklung verdeutlicht die zunehmende Aufmerksamkeit für die ernsthaften Auswirkungen von Wasserkraftprojekten auf die Gemeinden in der Region Mekong.