In Bangkok wird derzeit eine mögliche Lockerung des Verbots des Alkoholverkaufs am Nachmittag in Betracht gezogen. Gesundheitsminister Somsak Thepsutin hat den Auftrag erteilt, die potenziellen Auswirkungen dieser Regeländerung zu prüfen. Ziel ist es, den Tourismus zu stärken, eine Herzensangelegenheit von Premierministerin Paetongtarn Shinawatra, die vergangenen Dienstag um eine Neubewertung bat.
Trotz der beabsichtigten Vorteile warnt der Premierminister, dass eine Änderung nicht zwangsläufig einen freien Konsum von Alkohol für alle bedeuten würde. Stattdessen liegt der Fokus darauf, den Komfort für Reisende zu erhöhen.
Allerdings bleibt die Zugänglichkeit von Alkohol für junge Menschen ein anhaltendes Problem.
Der Alkoholkontrollausschuss, der dem Gesundheitsministerium untersteht, wird sich intensiv mit den verschiedenen Sichtweisen sowohl der Befürworter als auch der Gegner des Vorschlags auseinandersetzen. Wichtig ist dabei die Erkenntnis, dass selbst bei einer positiv bewerteten Studie nicht zwangsläufig eine Gesetzesänderung folgen müsse.
So wurde jüngst ein Vorstoß für den Verkauf von Alkohol in Zügen nach Prüfung abgelehnt, da dieser mehr Nachteile als Vorteile gebracht hätte.
Minister Somsak macht deutlich, dass alle Meinungen respektiert werden und eine Entscheidung nur getroffen wird, wenn die Mehrheit der thailändischen Bevölkerung einverstanden ist. Auch wenn wirtschaftliche Anreize verführerisch sind, wird die Regierung keine Änderung des Verbots durchführen, ohne breite Zustimmung.
Ursprünglich wurde das Verkaufsverbot 1972 eingeführt, um sicherzustellen, dass Beamte während ihrer Arbeitszeiten keine alkoholischen Getränke konsumieren. Mehrere Hotels und Verkaufsbetriebe betrachten diese Regelung heute als nicht mehr zeitgemäß und plädieren für deren Aufhebung.
Ein entsprechender Gesetzesentwurf wird im Repräsentantenhaus in den weiteren Lesungsphasen geprüft, nachdem er bereits von einem zuständigen Ausschuss genehmigt wurde.