Ab Freitag wird Thailand für ein Jahr keine neuen Waffenscheine mehr ausstellen. Diese Maßnahme ist Teil einer größeren Initiative der Regierung, die darauf abzielt, die zunehmende Gewalt durch Schusswaffen einzudämmen.
Premierministerin Paetongtarn Shinawatra und Innenminister Anutin Charnvirakul haben die Anordnung unterzeichnet, die am Donnerstag in der Royal Gazette veröffentlicht wurde. Der Schritt der Regierung spiegelt die wachsende Besorgnis über das weit verbreitete Mitführen von Schusswaffen ohne triftigen Grund wider, da solche Handlungen häufig zur Einschüchterung genutzt werden.
Laut Traisuree Taisaranakul, Sprecherin des Innenministeriums, stellt dies eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Sicherheit dar und untergräbt die gesellschaftliche Moral.
Auch mit strengen Vorschriften meldet Thailand beunruhigende 6,2 Millionen registrierte und schätzungsweise weitere 4 Millionen nicht registrierte Schusswaffen im Land. Diese große Anzahl an Waffen führt laut World Population Review dazu, dass Thailand im Jahr 2022 weltweit den 15. Platz bei den Todesfällen durch Schusswaffen einnahm.
Innenminister Anutin hatte bereits in der Vergangenheit nach einem gewaltsamen Vorfall zwischen rivalisierenden Studentenbanden in Klong Toey, einem Stadtteil von Bangkok, die Ausgabe von Waffenscheinen gestoppt. Zudem wurden nach einer Schießerei im Einkaufszentrum Siam Paragon bei einer großangelegten Polizeiaktion über 2.000 illegale Waffen sichergestellt.
Angesichts dieser bedrohlichen Entwicklungen erwägt die thailändische Regierung auch, ihre Waffengesetze zu überarbeiten, um bestehende Schlupflöcher im 76 Jahre alten Gesetz zu schließen.