Bangkok — Das Department of Corrections (DoC) in Thailand und das Department of Climate Change and Environment (DCCE) haben eine vielversprechende Initiative ins Leben gerufen, die eine neuartige Lösung zur Abfallbewirtschaftung in Gefängnissen bietet.
Im Rahmen des Projekts „Green Prison“ werden Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) zur effektiven Entsorgung organischer Abfälle eingesetzt. Diese innovative Methode könnte nicht nur die Müllproblematik in Justizvollzugsanstalten stark reduzieren, sondern auch ökologische Vorteile für die Umgebung bringen.
In einer kürzlich unterzeichneten Absichtserklärung (MoU) haben die beiden Behörden das Ziel formuliert, ihre Zusammenarbeit auf 143 Justizvollzugsanstalten im ganzen Land auszudehnen. DCCE-Generaldirektor Phirun Saiyasitpanich unterstrich die Notwendigkeit solcher Maßnahmen, da Lebensmittelabfälle allein 35 bis 40 Prozent des festen Abfalls in Thailand ausmachen, was erheblich zur Generierung von Treibhausgasen beiträgt.
Neben der Abfallverringerung soll das Projekt auch der Landwirtschaft zugutekommen, da die Larven als nachhaltige Tierfutterquelle genutzt und in hochwertigen organischen Dünger umgewandelt werden können.
Im Rahmen der Initiative wurden bereits Online-Schulungen für über 136 Einrichtungen durchgeführt, und die Pilotprojekte in sieben Gefängnissen haben vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Die angewendeten Methoden haben nicht nur zur effektiven Abfallreduzierung beigetragen, sondern auch Möglichkeiten zur Wiederverwertung geschaffen.
Sahakarn Petchnarin, Generaldirektor des DoC, gab bekannt, dass derzeit 277.950 Insassen in das Projekt integriert sind. Diese nehmen im Rahmen ihrer Rehabilitation aktiv an gemeinnützigen Aktivitäten teil, die sowohl die Umwelt schützen als auch das Bewusstsein für Nachhaltigkeit schärfen.
Dazu gehören unter anderem Programme zur Abfallreduzierung und Baumpflanzungen.
Aktuell werden bereits in 17 Justizvollzugsanstalten Larven der Schwarzen Soldatenfliege zur Bekämpfung organischer Abfälle eingesetzt. Durch die geplante Ausweitung soll dies nicht nur zur Reduzierung des Mülls beitragen, sondern auch die landwirtschaftliche Produktivität und den Umweltschutz nachhaltig fördern.
Durch die Zusammenarbeit beider Ministerien entsteht somit ein umfassender Ansatz, der sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt und als Beispiel für innovative Umweltstrategien in Thailand gelten kann.