Bangkok — Eine aktuelle Umfrage des Personalberatungsunternehmens Robert Walters Thailand zeigt, dass die meisten thailändischen Beschäftigten eine Vier-Tage-Woche bevorzugen, auch wenn dies mit einem höheren Arbeitsaufkommen verbunden ist.
Von über 5.000 Befragten aus 11 asiatischen Ländern gaben beeindruckende 95 % der Thailänder an, dass sie eine reduzierte Arbeitswoche wünschen. Diese Zahl übertrifft die Zustimmung aus Malaysia (94 %), Singapur (93 %), den Philippinen (89 %) und sowohl Indonesien als auch Vietnam (jeweils 88 %).
Die thailändischen Arbeitnehmer nannten diverse Gründe für diesen Wunsch, wobei der Wunsch nach einer besseren Work-Life-Balance (73 %) an erster Stelle steht. Auch eine gesteigerte Produktivität (58 %) und mehr Zeit mit der Familie oder reduzierte Pendelkosten (42 %) wurden häufig angeführt.
Interessanterweise sind 59 % der thailändischen Mitarbeiter bereit, täglich zwei zusätzliche Stunden zu arbeiten, um die Vier-Tage-Woche zu ermöglichen. Darüber hinaus wären 45 % bereit, auf hybride Arbeitsmodelle und sogar auf soziale Aktivitäten zu verzichten, um von diesem Arbeitszeitmodell zu profitieren.
Trotz der positiven Einstellung gibt es auch Bedenken: 36 % der Befragten äußerten Sorgen über Stress, 27 % über mögliche Gehaltskürzungen und 18 % über zusätzliche Ausgaben aufgrund des erweiterten Zeitrahmens außerhalb der Arbeit.
Auf der Arbeitgeberseite stimmen 90 % der thailändischen Arbeitgeber zu, dass eine Vier-Tage-Woche das Wohlbefinden der Mitarbeiter positiv beeinflussen kann. Viele glauben, dass dies auch zur Mitarbeiterbindung (77 %) und zur Steigerung der Produktivität (46 %) beiträgt.
Dennoch planen nur 26 % der Arbeitgeber, innerhalb der nächsten zwei Jahre eine Vier-Tage-Woche einzuführen, während 50 % keine kurzfristigen Pläne in dieser Richtung haben.
Die Arbeitgeber nennen verschiedene Herausforderungen, die es bei der Umsetzung zu beachten gilt, darunter mögliche Auswirkungen auf den Kundenservice (67 %), höhere Kosten durch Projektverzögerungen (50 %) und Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Richtlinien (42 %).
Punyanuch Sirisawadwattana, die Landesmanagerin von Robert Walters Thailand, äußerte sich optimistisch über die potenziellen Vorteile einer Vier-Tage-Woche für das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeiter. „Unternehmen sollten jedoch auf mögliche Herausforderungen und negative Stimmung in ihrer Organisation achten“, fügte sie hinzu.