In einem bedeutenden Gerichtsverfahren hat das Provinzgericht Kawthaung in Myanmar vier thailändische Fischer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Verurteilung erfolgte im Anschluss an die Festnahme und der Beschlagnahmung eines Fischerboots und seiner Crew am 30. November in umstrittenen Gewässern nahe Koh Yan Chueak.
Das Urteil umfasste eine sechsjährige Haftstrafe für den thailändischen Bootsbesitzer, der für unerlaubten Fischfang und illegale Einreise verurteilt wurde. Zu dieser Verurteilung gehört auch eine Geldstrafe von 200.000 Kyat. Die anderen drei thailändischen Besatzungsmitglieder wurden zu jeweils vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von jeweils 30.000 Kyat verurteilt.
Alle vier Angeklagten haben sich schuldig bekannt und erhielten Bewährungsauflagen. Es wird erwartet, dass sie im Januar nach Thailand zurückkehren dürfen.
Der Vorfall eskalierte, als ein myanmarisches Militärschiff am 30. November auf thailändische Fischerboote feuerte, die sich westlich der Insel Koh Phayam befanden. Dabei kam ein Crewmitglied ums Leben und 31 weitere, darunter sowohl Thailänder als auch Burmesen, wurden gefangen genommen. (WOCHENBLITZ berichtete)
Berichten zufolge waren die thailändischen Fischer in Panik und versuchten, durch das Zerschneiden ihrer Netze und Beschleunigen ihrer Motoren zu fliehen. Ein besonders tragisches Ereignis betraf die Crew der „Ranong 333“, bei dem ein Mitglied beim Versuch, den Schüssen zu entkommen, ertrank.
Zwei weitere Besatzungsmitglieder der „Mahalapthanawat 4“ erlitten Verletzungen.
Die thailändische Regierung hat den Vorfall offiziell bei der myanmarischen Regierung kritisiert und bezeichnete das gewaltsame Eingreifen als überzogen. Zunächst deuteten thailändische Behörden darauf hin, dass Myanmar die rasche Freilassung der thailändischen Staatsbürger in Erwägung zieht.
Allerdings änderte sich die Situation mit der gerichtlichen Verurteilung der Thailänder.