Das Verfassungsgericht hat das Büro des Generalstaatsanwalts (OAG) am 23. Oktober 2024 eindringlich aufgefordert, unverzüglich Schritte zur Fortsetzung der Klage gegen Thaksin Shinawatra einzuleiten.
Thaksin, der einflussreiche Kopf hinter der Pheu-Thai-Partei, sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber, die ihn und seine Partei in ein negatives Licht rücken.
Das laufende Verfahren geriet zuletzt ins Stocken, was das Gericht nun dazu veranlasste, tätig zu werden. Die OAG wurde mit einer Frist von 15 Tagen betraut, um die benötigten Zeugen zur Beschaffung von Beweismaterial zu laden und diese für die gerichtliche Überprüfung vorzulegen.
Diese Forderung folgte auf eine Beschwerde des Anwalts und Aktivisten Thirayut Suwankesorn, der im letzten Monat keinen Fortschritt in der Sache feststellen konnte. Thirayut hatte sich, trotz stagnierender Entwicklungen, Anfang dieses Monats entschlossen, den Fall vor das Verfassungsgericht zu bringen.
Unter den bedeutendsten Vorwürfen stehen Thaksins undurchsichtige Einmischungen in die Geschäfte der Pheu-Thai-Partei. Es wird behauptet, dass Thaksin hinter den Kulissen agiere und die Abläufe der Partei steuere, um politische Entscheidungen zu beeinflussen.
Ein zentraler Punkt der Beschwerde bezieht sich auf ein geheimes Treffen, das in Thaksins Wohnsitz in Bangkok stattfand, und zwar nach der Abberufung des Ex-Premierministers Srettha Thavisin.
Berichten zufolge soll Thaksin den Koalitionsführern nahegelegt haben, schnell einen geeigneten Nachfolger zu finden — ein Vorwurf, der, wenn er sich als wahr herausstellt, ernsthafte Auswirkungen auf die politische Landschaft in Thailand haben könnte.
Darüber hinaus gibt es Anschuldigungen, dass Thaksin versuchte, Einfluss auf die Koalition zu nehmen, indem er die Palang Pracharath Partei von Prawit Wongsuwan aus der Zusammenarbeit ausschloss.
Es wird auch von manipulativen Taktiken berichtet, die Thaksin angewendet haben soll, um eigene politische Ziele zu verfolgen. Thaksins Hinweise in öffentlichen Fernsehreden über die Erschließung der natürlichen Ressourcen der Koh Koot-Inseln und seine Verbindungen zum ehemaligen kambodschanischen Premierminister Hun Sen werfen ein weiteres Licht auf die Vorwürfe gegen ihn.
Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Vorwurf, dass er sich seiner Haftstrafe durch eine königliche Begnadigung entzogen haben könnte. Zudem wird behauptet, er habe seinen Aufenthalt im Ausland unter dem Vorwand einer medizinischen Behandlung als Vorwand genutzt, um sich einer Inhaftierung zu entziehen.
Die möglichen Konsequenzen, sollte das Gericht Thaksin für schuldig befinden, wären enorm: Neben einer möglichen Gefängnisstrafe für den Ex-Premier könnten auch die Strukturen der Pheu-Thai-Partei ernsthaft gefährdet werden.
Insbesondere würde auch die politische Zukunft seiner Tochter, Paetongtarn Shinawatra, sowie die anderer Vorstandsmitglieder der Partei in Frage gestellt, da sie vorübergehend von der Ausübung politischer Ämter ausgeschlossen werden könnten.
Die nächsten Tage und Wochen werden entscheidend sein, nicht nur für Thaksin Shinawatra, sondern auch für die gesamte politische Landschaft Thailands. Es bleibt abzuwarten, wie die OAG auf die Aufforderung des Gerichts reagiert und ob diese Entwicklungen das Schicksal der Pheu-Thai-Partei nachhaltig beeinflussen werden.