Die thailändische Regierung schickt eine High-Level-Delegation in die USA, um über Handelsfragen, Zölle und Technologiekooperationen zu verhandeln. Angeführt von Finanzminister Pichai Chunhavajira, fliegt das Team am Donnerstag (17. April) nach Washington — doch im Hintergrund schwingt eine große Frage mit: Wird Ex-Premier Thaksin Shinawatra noch dazustoßen?
Der umstrittene Politiker, der seit seiner Rückkehr nach Thailand politisch wieder aktiv ist, ließ durchblicken, dass er später in die Gespräche eingreifen könnte. „Thailand steht vor einer schwierigen Prüfung — wir brauchen nationale Einheit“, sagte er. Seine Tochter Paetongtarn, ebenfalls Schlüsselfigur der regierenden Pheu-Thai-Partei, bestätigte, dass Thaksin Kontakte zu Vertrauten von Donald Trump unterhält.
Was steht auf dem Spiel?
Die Verhandlungen, die am 21. April beginnen, drehen sich vor allem um:
✔ Reduzierung des thailändischen Handelsüberschusses (aktuell 46,5 Mrd. US-Dollar, ca. 43 Mrd. Euro)
✔ Agrar- und Lebensmittelexporte (Reis, Fisch, Obst)
✔ Technologiepartnerschaften (Halbleiter, erneuerbare Energien)
✔ Zölle auf US-Importe — Thailand will heimische Industrien schützen
Thailands Strategie: „Keine voreiligen Zugeständnisse!“
Bei einem Geheimtreffen in der Phitsanulok-Residenz in Bangkok feilte die Delegation an ihrer Taktik:
- Keine pauschalen Zollsenkungen, aber Sektor-fokussierte Abkommen (z. B. Tech gegen Agrar)
- Pichai trifft Investoren in Seattle, um wirtschaftliche Brücken zu bauen
- Thailand pocht auf historische Bindung — es ist Amerikas ältester diplomatischer Partner in Asien
Doch die Herausforderung ist groß: Vietnam, Thailands regionaler Konkurrent, konnte seine Zölle nur auf 22 – 28% drücken — eine vollständige Abschaffung ist unrealistisch.
Thaksins Warnung: „Trump ist eine Gefahr für Entwicklungsländer!“
Der ehemalige Premier warnte vor den Risiken von Trumps Wirtschaftspolitik:
- „Freihandel schwächt nationale Sicherheit“ — wie die Ukraine-Krise zeige
- Thailand muss „klug verhandeln“, um Schlüsselindustrien wie die Schweinebauern (200.000 Betriebe!) zu schützen
Dennoch plädierte er für Flexibilität bei Luxusgütern, die keine heimische Produktion bedrohen.
Was kommt als Nächstes?
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- 21. April: Offizieller Verhandlungsstart in Washington
- Thaksin als „Joker“? Sollte die Delegation in Deadlocks geraten, könnte er nachreisen
- US-Wahl-Dynamik: Trumps mögliche Rückkehr ins Weiße Haus beeinflusst die Gespräche
Thailand geht mit einer Mischung aus Standhaftigkeit und Diplomatie in die Verhandlungen — doch ob Trump & Co. mitspielen, bleibt offen.