Bangkok — Die Mahidol-Universität hat am 15. Januar 2025 alarmierende Zahlen veröffentlicht, die für Thailand eine deutliche Warnung darstellen: Die jährliche Geburtenzahl fiel erstmals seit 75 Jahren unter 500.000. Im Jahr 2024 wurden lediglich 462.240 Geburten verzeichnet, was einen signifikanten Rückgang im Vergleich zu den 519.000 Geburten im Jahr 2023 darstellt.
Dr. Chalermpol Chamchan, ein angesehener Wissenschaftler der Mahidol-Universität, wies darauf hin, dass dies das vierte Jahr in Folge ist, in dem die Sterberate die Geburtenrate übertrifft. Diese Entwicklung betont er als ernsthafte demografische Herausforderung für Thailand.
Die aktuelle Gesamtfruchtbarkeitsrate (TFR) des Landes ist auf 1,0 gesunken und liegt damit unter der von Japan und auf Augenhöhe mit Südkorea und Singapur.
Zukünftige Prognosen sind ebenfalls besorgniserregend.
Innerhalb von 50 Jahren könnte die Bevölkerung von derzeit 66 Millionen auf 40 Millionen Menschen zurückgehen. Dies hätte drastische Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, da die Zahl der Erwerbstätigen um bis zu 15 Millionen sinken könnte.
Die thailändische Regierung hat Initiativen wie „Habt Kinder für die Nation“ gestartet, um gegenzusteuern. Allerdings zeigt eine Umfrage eine gewisse Zurückhaltung: Nur 35,8 Prozent der Befragten äußerten konkrete Pläne für Kinder, während 29,9 Prozent unschlüssig blieben.
Dr. Chalermpol betont die Notwendigkeit gezielter politischer Maßnahmen, besonders für Unentschlossene. Effektive Unterstützung könnte den Anteil der Elternschaftsbefürworter auf über 60 Prozent erhöhen. Ohne sofortiges Handeln drohen Thailand erhebliche sozioökonomische Herausforderungen, da der Mangel an Arbeitskräften zu langfristigen Problemen führen könnte.
Dr. Chalermpol unterstreicht die Dringlichkeit, um dieser demografischen Herausforderung zu begegnen und die Zukunftsfähigkeit des Landes zu sichern.