Bangkok — Ein wichtiger juristischer Prozess in Thailand endete mit dem Freispruch von Wanna Suansan, einer Thailänderin, die seit 2015 mit einer verheerenden Bombenexplosion am Erawan-Schrein in Bangkok in Verbindung gebracht wurde. Bei diesem Anschlag verloren 20 Menschen ihr Leben, und 120 weitere wurden verletzt.
Das Strafgericht in Südbangkok entschied, dass die Beweise nicht ausreichten, um Wanna mit der Tat zu belasten. Wanna war eine von drei Personen, die in dieser Angelegenheit festgenommen wurden, während insgesamt 17 Verdächtige von den Behörden identifiziert wurden.
Es wurde behauptet, die Explosion sei eine Racheaktion einer Menschenschmugglerbande gewesen, deren Aktivitäten von der thailändischen Polizei gestört wurden.
Die zwei anderen Verdächtigen, Yusufu Mieraili und Bilal Mohammad, sind ethnische Uiguren und stehen noch vor Gericht. Im Jahr 2017 stellte sich Wanna freiwillig den Behörden, nachdem sie zuvor aus der Türkei nach Thailand zurückgekehrt war.
Der Richter argumentierte, es gebe keine Beweise dafür, dass sie am Tatort anwesend war oder einen aktiven Beitrag zu dem Anschlag geleistet hätte. Es wurde lediglich behauptet, sie habe eine Unterkunft für die mutmaßlichen Täter bereitgestellt.
Die Polizei hatte bei einer Durchsuchung ihrer Wohnung Materialien gefunden, die für den Bombenbau verwendet werden konnten. Doch das Gericht stellte fest, dass die Beweise nicht ausreichend waren, um eine Verurteilung zu rechtfertigen.
Wanna äußerte große Erleichterung über das Urteil und bedrückte die jahrelange Ungewissheit über ihr Schicksal in einem emotionalen Statement.
Der Fall bleibt dennoch komplex, da die beiden anderen Verdächtigen Mieraili und Mohammad aufgrund von belastenden Beweisen und ihren eigenen Aussagen als Haupttäter gelten. Ihr Prozess musste mehrfach verschoben werden, da geeignete Übersetzer fehlten.
Trotz der freigesprochenen Wanna bleibt der Fall eine Herausforderung für die thailändischen Behörden, da er tiefere Fragen zu nationalen und internationalen Sicherheitsfragen aufwirft.
Der Erawan-Schrein zieht nicht nur thailändische, sondern auch viele chinesische Touristen an, was die Ermittlungen zusätzlich kompliziert macht.
Analysten stehen weiterhin der Theorie gegenüber, dass der Anschlag möglicherweise aus politischen Gründen verübt wurde, insbesondere im Kontext der Spannungen zwischen Uiguren und der chinesischen Regierung. Eine klare Aufklärung der Umstände und der Hintergründe bleibt unabdingbar, um in dieser komplizierten Angelegenheit zur Wahrheit zu gelangen und rechtliche Gerechtigkeit für die Opfer und ihre Familien zu liefern.
Der Prozess gegen die noch verbleibenden Angeklagten wird voraussichtlich am nächsten Gerichtstermin im März 2025 fortgesetzt.