Die Strompreise in Thailand sind auf dem Weg nach oben
Experten prognostizieren einen Anstieg auf bis zu 6,01 Baht pro Einheit, was einen erheblichen Anstieg von 44 % gegenüber dem aktuellen Preis von 4,18 Baht pro Einheit darstellt.
Diese Entwicklung setzt Thailand im regionalen Vergleich auf den fünften Platz und wirft Fragen zu den zugrunde liegenden Gründen und den möglichen Auswirkungen auf Verbraucher und Wirtschaft auf.
Hintergrund und Gründe für den Anstieg
Die Energie-Regulierungsbehörde (กกพ.) hat kürzlich drei Optionen für die Strompreise von September bis Dezember vorgestellt. Diese Optionen variieren je nach Art und Weise der Rückzahlung der Schulden der EGAT (Electricity Generating Authority of Thailand).
Die erste Option sieht eine vollständige Tilgung der Schulden bis Dezember vor, was den Strompreis auf 6,01 Baht pro Einheit ansteigen lassen würde.
Dies entspricht einem Anstieg von 44 % gegenüber dem aktuellen Niveau.
Die zweite Option teilt die Rückzahlung der Schulden in drei Raten auf, was den Strompreis auf 4,92 Baht pro Einheit erhöhen würde — ein Anstieg von 18 %.
Die dritte Option verteilt die Rückzahlung auf sechs Raten, wodurch der Preis auf 4,65 Baht pro Einheit steigen würde, was einem Anstieg von 11 % entspricht.
Diese Vorschläge werden vom 12. bis 26. Juli zur öffentlichen Anhörung auf der Website der กกพ. stehen, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
Einfluss von Baht-Abwertung und Erdgaspreisen
Ein wesentlicher Faktor für den starken Anstieg der Strompreise ist die Abwertung des Bahts, kombiniert mit den gestiegenen Preisen für Erdgas auf dem Weltmarkt.
Da sich das Jahresende und die Wintersaison nähern, steigen die globalen Erdgaspreise weiter an.
Zudem haben die geringeren Produktionskosten von Wasserkraft und Kohle aufgrund niedrigerer Produktionsmengen nicht zu den erwarteten Einsparungen geführt.
Der ASEAN-Vergleich: Wo steht Thailand?
Im Vergleich zu anderen ASEAN-Ländern zeigt sich ein interessantes Bild der Strompreise.
Singapur führt die Liste mit durchschnittlich 8,01 Baht pro Einheit an, gefolgt von den Philippinen mit 7,10 Baht und Kambodscha mit 5,45 Baht.
Indonesien liegt mit 4,21 Baht knapp vor Thailand, das derzeit 4,18 Baht pro Einheit berechnet, jedoch voraussichtlich auf 4,65 bis 6,01 Baht ansteigen wird.
Vietnam bietet Strom zu einem Durchschnittspreis von 3,57 Baht pro Einheit an, während Laos mit 2,29 Baht und Malaysia mit 1,80 Baht deutlich günstiger sind.
Myanmar und Brunei liegen mit 1,70 Baht beziehungsweise 1,48 Baht pro Einheit am unteren Ende der Skala.
Öffentliche Anhörung und zukünftige Entwicklungen
Die öffentliche Anhörung zu den vorgeschlagenen Strompreiserhöhungen wird zeigen, wie die Bevölkerung und verschiedene Interessengruppen reagieren.
Die กกพ. wird diese Meinungen berücksichtigen, bevor sie eine endgültige Entscheidung trifft und die neuen Preise offiziell bekannt gibt.
Die Debatte um die Strompreise wird zweifellos weitergehen, da die Energiepreise weltweit volatil bleiben und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Thailand herausfordernd sind.
Die bevorstehenden Änderungen der Strompreise in Thailand haben erhebliche Auswirkungen auf Haushalte und Unternehmen.
Die Kombination aus globalen Energiepreistrends, Währungsschwankungen und internen Schuldenproblemen zwingt die Energie-Regulierungsbehörde, schwierige Entscheidungen zu treffen.
Ein regionaler Vergleich zeigt, dass Thailand trotz der erwarteten Preiserhöhung immer noch im Mittelfeld liegt.
Verbraucher und Unternehmen sollten sich jedoch auf höhere Kosten einstellen und mögliche Maßnahmen zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung in Betracht ziehen.