Bangkok, Thailand — In einem bemerkenswerten Erfolg gegen internationalen Betrug haben Beamte der Ermittlungsabteilung der Provinzpolizei der Region 2 am 19. Juli drei ausländische Staatsbürger in einem Wohnkomplex im Bangkoker Bezirk Prawet festgenommen.
Die Verdächtigen, identifiziert als der 34-jährige Jiajun Xue, der 33-jährige Tianqi Mao und die 35-jährige Meiling Lin, sollen einen groß angelegten Callcenter-Betrug betrieben haben.
Die Ermittlungen begannen, nachdem Hinweise auf eine Gruppe von Betrügern eingegangen waren, die sogenannte SIM-Boxen oder GSM-Gateways verwendeten, um mehrere SIM-Karten von thailändischen Mobilfunkanbietern fernzusteuern.
Diese Technik ermöglichte es den Betrügern, thailändische Opfer zu kontaktieren und sie durch falsche Job- und Investitionsangebote zu täuschen.
Die Provinzpolizei Region 2 verfolgte die Spur der Betrüger bis zu einer Wohnanlage im Stadtteil Prawet. Am 19. Juli wurden die drei Verdächtigen genau beobachtet, als sie mit einem Auto bei der Unterkunft ankamen.
Einer der Männer stieg aus dem Fahrzeug, ging in das Apartment und kehrte mit einem Koffer zurück. In diesem Moment griffen die Beamten ein und verlangten, den Koffer zu durchsuchen.
Darin entdeckten sie eine SIM-Box und zahlreiche SIM-Karten. Bei der anschließenden Durchsuchung des Fahrzeugs fanden die Beamten drei weitere SIM-Boxen und SIM-Karten.
Die Festnahme der beiden anderen Verdächtigen im Auto folgte unmittelbar. Eine erste Vernehmung ergab, dass die Chinesen in die Wohnung gekommen waren, um weitere SIM-Boxen zu installieren.
Einer der Verdächtigen war illegal nach Thailand eingereist und hielt sich ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung im Land auf. Gegen die drei Chinesen wurden mehrere Anklagen erhoben, darunter Verstöße gegen das Funkkommunikationsgesetz und das Telekommunikationsgeschäftsgesetz.
Abschnitt 6 des Funkkommunikationsgesetzes: Herstellung, Verarbeitung, Verwendung, Import, Export oder Handel von Funkkommunikationsgeräten ohne Lizenz. Die Strafe beträgt bis zu fünf Jahre Gefängnis, eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Baht oder beides.
Abschnitt 11 des Funkkommunikationsgesetzes: Installation einer Funkstation ohne Genehmigung. Die Strafe beträgt bis zu fünf Jahre Gefängnis, eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Baht oder beides.
Abschnitt 67(3) des Telekommunikationsgeschäftsgesetzes: Betrieb eines Telekommunikationsunternehmens ohne Lizenz. Die Strafe beträgt bis zu fünf Jahre Gefängnis, bis zu 10 Millionen Baht Geldstrafe oder beides.
Die Provinzpolizei Region 2 wird die drei Verdächtigen in Untersuchungshaft nehmen und weitere Ermittlungen anstellen, um mögliche Komplizen und Netzwerke aufzudecken, die an dem Callcenter-Betrug beteiligt sein könnten.
Die Verwendung von SIM-Boxen, um die Herkunft der Anrufe zu verschleiern, ist eine bekannte Methode, die oft von Betrügerbanden genutzt wird, um ihre kriminellen Aktivitäten zu verbergen.
Der Fall zeigt erneut die Entschlossenheit der thailändischen Behörden, gegen internationale Kriminalität vorzugehen und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.
Es wird erwartet, dass die Festnahme der drei Chinesen weitere Hinweise auf ähnliche Betrugsmaschen liefert und die Zusammenarbeit mit internationalen Strafverfolgungsbehörden intensiviert wird.
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