BANGKOK — Seit 2022 arbeitet die thailändische Hauptstadt an einem ehrgeizigen Abfallreduktionsplan. Nun geht die Bangkok Metropolitan Administration (BMA) einen Schritt weiter: Ab Oktober 2025 werden die Müllgebühren neu gestaffelt — wer seinen Abfall korrekt trennt, zahlt weniger.
Hintergrund: Hohe Kosten, wenig Einnahmen
Derzeit gibt die BMA rund 7 Milliarden Baht (ca. 180 Mio. Euro) jährlich für Müllentsorgung aus, nimmt aber nur 500 Millionen Baht (12,8 Mio. Euro) von den Haushalten ein. Täglich fallen in Bangkok etwa 10.000 Tonnen Müll an, fast die Hälfte davon sind Lebensmittelabfälle.

Neue Gebühren: So viel müssen Haushalte zahlen
Die neuen Tarife, die in der Royal Gazette veröffentlicht wurden, basieren auf Müllmenge und ‑Art:
Haushaltsmüll (bis 20 Liter/Tag):
- 60 Baht/Monat (30 für Abholung, 30 für Entsorgung)
- Bei korrekter Mülltrennung bleibt die Gebühr bei 20 Baht
Größere Mengen (über 20 Liter/Tag):
- 120 Baht pro 20 Liter
- Bei über 1 Kubikmeter/Tag: 8.000 Baht/m³

Einmalige Abholung:
- Bis 500 Liter: 255 Baht
- 500−1.000 Liter: 370 Baht
- Über 1.000 Liter: 495 Baht/m³
Sonderregelung für infektiösen Müll
Für Krankenhausabfälle oder ähnlich gefährliche Stoffe gelten höhere Sätze:
- Monatlich bis 13 Liter/Tag: 780 Baht
- Einmalige Abholung: 3.000 Baht (+ Transportkosten bei über 10 km)

App „BKK Waste Pay“ soll Mülltrennung vereinfachen
Die BMA startet die Kampagne „Dieses Haus mischt keinen Müll“, um Anreize für Recycling zu schaffen. Haushalte können sich über die BKK Waste Pay-App (Android | Apple) registrieren und müssen Fotos ihrer getrennten Abfälle hochladen. Als Belohnung gibt es im ersten Jahr kostenlose Biomüllbeutel.
Fristen und Kontrollen
- Individuelle Anmeldung: Ab sofort möglich
- Gruppenanmeldung (z. B. Wohnanlagen): Ab 1. August 2025
- Kontrollen: Stichprobenartige Überprüfungen der Mülltrennung
Bangkok setzt auf finanzielle Anreize, um die Müllberge zu reduzieren. Wer mitmacht, spart — wer ignoriert, zahlt mehr.