Bangkok/Brüssel — Während die USA und China sich mit immer neuen Strafzöllen bekriegen, prescht Thailand vor: Bis Weihnachten 2025 soll ein Freihandelsabkommen mit der EU stehen. Doch kann das klappen — oder droht das Geschäft am China-Dumping zu scheitern?
„Chaotische Handelslage“ — Thailand sucht Stabilität mit der EU
Handelsminister Panya Niratmanon machte am Mittwoch deutlich: Sein Land braucht dringend eine verlässliche Partnerschaft. Die EU ist für Thailand der viertgrößte Handelspartner — ein Deal würde die Wirtschaft stabilisieren.
Doch die Zeit drängt: Seit die USA neue Mega-Zölle auf chinesische E‑Autos, Stahl und Technik verhängt haben, zittern die Finanzmärkte. Die Angst vor einem globalen Handelskrieg ist so groß wie seit der Corona-Krise 2020 nicht mehr.
Erfolge bei Verhandlungen: Zwei Schlüsselkapitel schon beschlossen
Bei der 5. Verhandlungsrunde in Brüssel (31. März — 4. April) gab es Fortschritte:
✔ Kapitel zu Zollverfahren (CTF) — soll den Handel beschleunigen
✔ Nachhaltige Lebensmittelsysteme (SFS) — für eine robuste Agrarwirtschaft
„Die Gespräche haben ein neues Level erreicht“, sagt Chotima Iamsawasdikul, Chefin der thailändischen Verhandlungsdelegation. Im Juni folgt die 6. Runde in Bangkok — dann geht es um Investitionen und Dienstleistungen.
Risiko China: Billig-Exporte könnten Deal gefährden
Doch es gibt ein Problem: China überschwemmt den Weltmarkt mit billigen Waren — auch Thailand fürchtet eine Schädigung der eigenen Industrie. Die EU könnte strenge Anti-Dumping-Maßnahmen verlangen.
Falls alles glattläuft, könnte der Deal jedoch noch 2025 unterzeichnet werden. Für Thailand wäre das ein großer Schritt — weg vom Handelschaos, hin zu sicheren EU-Märkten.
Bleibt nur eine Frage: Schafft es Bangkok wirklich bis Weihnachten?