Bangkok — Ein bedeutender Schlag gegen den illegalen Drogenhandel wurde in Bangkok verzeichnet, als thailändische Behörden einen chinesischen Verdächtigen festnahmen, der mutmaßlich in die unerlaubte Produktion und den Handel mit dem kontrollierten Beruhigungsmittel Etomidat verwickelt ist.
Generalsekretär Generalleutnant Panurat Lakboon vom Rauschgiftkontrollamt (ONCB) informierte die Öffentlichkeit über die Festnahme, die auf eine gemeinsame Operation zwischen thailändischen und chinesischen Behörden zurückzuführen ist.
Der verdächtige Lin Haitao, dessen Verhaftung auf Informationen der chinesischen Rauschgiftkontrollkommission zurückgeht, war zunächst in der Provinz Guangdong aufgefallen, wo am 15. November 2024 bei gleichzeitigen Festnahmen eine erhebliche Menge Etomidat sowie 5,1 Millionen Yuan (ungefähr 25 Millionen Baht) beschlagnahmt wurden.
Lin wird als Drahtzieher der kriminellen Operation betrachtet, die sich auf die illegale Produktion des Beruhigungsmittels in Thailand konzentrierte, um es dann nach China zu exportieren. Die thailändischen Ermittler nahmen Lin in einem Hotel im Stadtteil Wattana auf, wo er am 26. November 2024 aus Vietnam eingereist war. Bei seinem Verlassen des Hotels erfolgte die Festnahme, wodurch die Behörden eine kritische Bedrohung im Bereich der Drogenkriminalität neutralisieren konnten.
Etomidat, ein schnell wirkendes Beruhigungsmittel, unterliegt strengen ärztlichen Auflagen und wird zunehmend missbraucht, insbesondere in China, wo es als gefährliche Zutat in E‑Zigaretten eingesetzt wird. Der Missbrauch dieser Substanz wird von den Behörden ernst genommen, da sie schwere gesundheitliche Folgen wie neurologische Schäden, Zittern und Atemstillstand hervorrufen kann.
In Thailand wird Etomidat gemäß dem Drug Act von 1967 als kontrollierte Substanz eingestuft, und jeglicher Besitz oder Handel ohne Genehmigung der Food and Drug Administration (FDA) ist illegal.
Obwohl bisher keine weitverbreiteten Fälle von Missbrauch in Thailand festgestellt wurden, haben die Ermittlungen einige Vorfälle ans Licht gebracht, bei denen Etomidat auf problematische Weise in E‑Zigarettenflüssigkeiten verwendet wurde, die gezielt an jugendliche Käufer verkauft werden.
Generalleutnant Panurat warnte vor den potenziellen Gefahren des Missbrauchs und forderte eine ständige Wachsamkeit in dieser Angelegenheit. Die thailändischen Behörden haben bereits Standorte ermittelt, an denen das Medikament möglicherweise gelagert wird, und bereiten sich auf weitere Razzien vor.
Lin Haitao, der bei seiner Festnahme die Identität des im Haftbefehl genannten Täters bestätigte, bestreitet jedoch die ihm zur Last gelegten Vorwürfe. Die Ermittlungen sind weiterhin im Gange, wobei die Behörden hoffen, weitere Links zu einem noch größeren Netzwerk von Drogenhändlern zu identifizieren und zu neutralisieren.