In den letzten drei Jahrzehnten hat sich das Bild der Farang in Asien stark gewandelt. Viele, die einst als kultivierte deutsche Auswanderer in Thailand und anderen asiatischen Ländern lebten, scheinen heute in ihrer Erscheinung und ihrem Verhalten zurückzufallen.
Ein prägnantes Beispiel aus der Vergangenheit erinnert an eine Begegnung auf dem Campus der Sichuan-Universität, wo ein paar Farang-Lehrer in einem uneleganten Zustand Bier tranken und rauchten, während sie in gebrochenem Englisch gedachten, unpassende Verhaltensweisen zur Schau zu stellen.
Diese Erinnerungen wecken bei manchen den Gedanken, ob Farang, die heute nach Asien kommen, sich dem kulturellen Niveau ihrer Vorgänger annähern können.
In früheren Zeiten war es üblich, dass Expatriates, die in Asien arbeiteten, einen hervorragenden Eindruck hinterließen. Oft waren sie gut gekleidet, kannten die Gepflogenheiten der asiatischen Geschäftswelt und verstanden es, im Umgang mit Einheimischen Respekt zu zeigen.
Der Austausch von Visitenkarten war dabei ein Zeichen von Höflichkeit und Geschäftsgebaren, das heutzutage kaum mehr zu beobachten ist. Betrachtet man die aktuelle Situation, so scheint es, dass viele der neuen Farang nicht über die gleiche kulturelle Ader verfügen wie ihre Vorgänger.
Einige sind schlecht angezogen und haben offenbar wenig Interesse daran, auch nur rudimentäre Sprachkenntnisse aufzubauen. Dies führt zu der Frage: Was denken die Einheimischen über diese Veränderungen und über die deutsche Gemeinschaft?
Die besorgniserregenden Veränderungen lassen einige der in Asien lebenden Deutschen nostalgisch werden. Viele vermissen die Zeit, als das Leben hier aufregender und bereichernder war, nicht nur durch Reisen, sondern durch den Austausch mit anderen kultivierten Farang.
Die Suche nach Gleichgesinnten gestaltet sich zunehmend schwierig, und an öffentlichen Orten scheint es häufig so, als wären nur noch unterklassige Farang unterwegs.
Die gute alte Zeit, in der man sich von einem hohen Standard umgeben fühlte, ist für viele verloren gegangen. Dennoch gibt es in den Weiten des Internets viele Möglichkeiten, Kontakt zu hochgebildeten und kulturell interessierten Farang zu knüpfen.
Diskussionen in sozialen Medien oder auf Plattformen, die sich mit bestimmten Themen befassen, bieten eine willkommene Ablenkung vom Alltag in Thailand.
Insgesamt reflektiert diese Entwicklung den sozialen Wandel unter den Auswanderern und wirft Fragen über kulturelle Identität und deren Wahrnehmung gerade in einem vielfältigen Land wie Thailand auf.
Dieser Wandel erinnert uns daran, dass die Erhaltung des eigenen kulturellen Erbes und das Streben nach einem respektvollen Austausch mit anderen auch bei einem Umzug ins Ausland von Bedeutung sind.