In einer angespannten politischen Situation muss Thailands Premierministerin Paetongtarn Shinawatra sich gegen wachsende öffentliche und rechtliche Forderungen behaupten. Am Donnerstag, den 12. September 2024, trat Paetongtarn erstmals im Parlament in Bangkok auf und skizzierte die Pläne ihrer Regierung zur Verbesserung des Landes.
Doch ihre politische Karriere steht zunehmend in der Kritik, da Vorwürfe über ihren Vater Thaksin Shinawatra im Raum stehen. Thaksin, der als einflussreiche Figur der Pheu-Thai-Partei gilt, sieht sich schweren Anschuldigungen gegenüber: Es wird ihm vorgeworfen, seine Krankheit vorgetäuscht zu haben, um einer Gefängnisstrafe zu entkommen.
Der Ex-Premier war nach seiner Rückkehr nach Thailand im Polizei-Krankenhaus in Bangkok untergebracht, wo ihm ein sechsmonatiger Aufenthalt in einer geschützten Abteilung gewährt wurde, die anderen Insassen normalerweise nicht zugänglich ist.
Diese Umstände haben Fragen zur Legitimität seiner medizinischen Versorgung aufgeworfen
Am 18. September reichte eine Gruppe besorgter Bürger eine Petition ein, die von Paetongtarn verlangt, die Wahrheit über Thaksins Krankenhausaufenthalt zu enthüllen. Die Forderungen beinhalten eine vollständige Offenlegung von Beweisen, einschließlich möglicherweise belastender Videoaufzeichnungen, die beweisen sollen, dass Thaksin seine Krankheit nicht in der dargestellten Form erlitten hat.
Die politischen Spannungen steigen weiter an: Paetongtarn steht vor der harten Wahl, die Wahrheit zu ihrem Vater offenbart und möglicherweise seine Verhaftung wegen Meineids riskiert oder sich einer möglichen Anklage wegen Vernachlässigung ihrer Amtspflichten auszusetzen. Letzteres könnte ihre politische Laufbahn gefährden und sogar zu ihrer Amtsenthebung führen.
Die Nationale Antikorruptionskommission (NACC) ist bereits auf der Suche nach Beweisen, die möglicherweise von den Behörden zurückgehalten werden. Sie haben die Aufgabe, die Vermutungen über Thaksins gesundheitlichen Zustand zu überprüfen und zu klären, ob einer seiner Krankenhausaufenthalte tatsächlich gerechtfertigt war.
Das gesamte Szenario erinnert an die politischen Turbulenzen, die Thaksins Schwester Yingluck Shinawatra vor über einem Jahrzehnt erlebte, als sie wegen Korruption während ihrer Amtszeit verurteilt wurde.
Paetongtarn steht nun an einem kritischen Punkt, an dem das Schicksal ihres Vaters und ihre eigene politische Zukunft untrennbar miteinander verbunden sind. Die kommenden Tage und Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie Paetongtarn diese heikle Situation managen kann.
Inmitten dieser politischen Krise steht nicht nur ihre Karriere auf dem Spiel, sondern auch das zukünftige Erbe der Familie Shinawatra und der Kurs der thailändischen Politik insgesamt.
In einer Zeit, in der das Vertrauen der Öffentlichkeit auf dem Spiel steht, muss sie ein Gleichgewicht zwischen familiären Verpflichtungen und der Verantwortung als Premierministerin finden.