Bangkok — Das thailändische Kabinett hat am 4. Februar 2025 die zweite Phase des Hochgeschwindigkeitsbahnprojekts genehmigt, das Thailand mit Laos und China verbinden soll. Die neue Strecke wird von Nakhon Ratchasima nach Nong Khai führen, eine Gesamtlänge von 357 Kilometern haben und schließlich eine Verbindung nach Vientiane und China herstellen. Das Projekt soll bis 2030 abgeschlossen sein. Gleichzeitig hat der Premierminister angeordnet, die erste Phase (Bangkok-Nakhon Ratchasima), die sich verzögert hat, zu beschleunigen.
Die zweite Phase des Hochgeschwindigkeitsbahnprojekts umfasst den Abschnitt Nakhon Ratchasima-Nong Khai und wurde mit einem Gesamtbudget von 341,35 Milliarden THB (etwa 10 Milliarden Euro) genehmigt. Die Bauzeit ist auf acht Jahre (2025−2032) angesetzt, wie vom Verkehrsministerium vorgeschlagen. Die thailändische Regierung wird das Projekt durch jährliche Haushaltszuweisungen finanzieren, während das Finanzministerium für die Aufnahme von Krediten und die Bereitstellung von Garantien verantwortlich ist.
Dieses Projekt folgt auf eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) zwischen Thailand und China aus dem Jahr 2017, die die Zusammenarbeit im Bereich der Eisenbahninfrastruktur stärken soll. Die erste Phase des Projekts, die Strecke Bangkok-Nakhon Ratchasima (253 Kilometer), wurde am 11. Juli 2017 genehmigt und sollte ursprünglich innerhalb von vier Jahren (2017−2020) abgeschlossen werden. Aufgrund erheblicher Verzögerungen ist jedoch erst 35,74 % der ersten Phase fertiggestellt, sodass der Betrieb nun voraussichtlich erst 2028 aufgenommen werden kann.
Zweite Phase: Umfang und Komponenten
Die Staatseisenbahn Thailands (SRT) hat die zweite Phase vorgeschlagen, die aus zwei Hauptkomponenten besteht:
1. Bau der Hochgeschwindigkeitsbahn (Nakhon Ratchasima-Nong Khai)
- Gesamtbudget: 335,67 Milliarden THB (etwa 9,9 Milliarden US-Dollar)
- Streckenlänge: 357,12 Kilometer, Anschluss an die erste Phase
- Fünf Stationen:
- Bua Yai
- Ban Phai
- Khon Kaen
- Udon Thani
- Nong Khai
Bauzeit: 2025 – 2032 (8 Jahre)
2. Bau des Natha-Frachtumschlagzentrums
- Gesamtbudget: 5,69 Milliarden THB (etwa 168 Millionen US-Dollar)
- Standort: Nong Khai
- Zweck: Erleichterung des Gütertransfers zwischen dem thailändischen Schienennetz (1‑Meter-Spur) und der China-Laos-Eisenbahn (1,45-Meter-Standardspur) im Rahmen eines One-Stop-Service-Modells.
Eine umfassende wirtschaftliche Analyse (EIRR), die sowohl die erste als auch die zweite Phase berücksichtigt, ergab eine Investitionsrendite von 13,23 %, was die Wirtschaftlichkeit des Projekts bestätigt. Der Vorstand der SRT hat die zweite Phase genehmigt, und die Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA) wurde ebenfalls abgeschlossen.
Empfehlungen und nächste Schritte
Das Amt des Nationalen Wirtschafts- und Sozialentwicklungsrats (NESDC) hat dem Verkehrsministerium empfohlen, folgende Maßnahmen zu beschleunigen:
- Eine Machbarkeitsstudie zum Betriebsmodell des Hochgeschwindigkeitsbahnsystems.
- Eine Studie zur öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP), um die Beteiligung des Privatsektors zu prüfen.
- Eine Überprüfung der Projektannahmen, um sicherzustellen, dass sie der aktuellen Wirtschaftslage entsprechen.
Der Premierminister betonte die Notwendigkeit, die Fertigstellung der ersten Phase (Bangkok-Nakhon Ratchasima) zu beschleunigen, da sich diese bereits um mehrere Jahre verzögert hat.
Das Kabinett hat die zweite Phase grundsätzlich genehmigt und das Verkehrsministerium sowie die SRT angewiesen, die Empfehlungen des NESDC umzusetzen, bevor das Projekt fortgesetzt wird. Das Vorhaben muss alle relevanten Gesetze, Vorschriften und Kabinettsbeschlüsse einhalten, bevor es weiter vorangetrieben werden kann.
Mit der Fertigstellung der zweiten Phase wird Thailand einen wichtigen Schritt in Richtung einer stärkeren regionalen Integration und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit China und Laos machen. Die Hochgeschwindigkeitsbahn wird nicht nur den Personenverkehr revolutionieren, sondern auch den Gütertransport zwischen den Ländern erheblich erleichtern.