Nakhon Ratchasima — Thailand hat am Mittwoch in Nakhon Ratchasima in einem Fünf-Satz-Krimi gegen den Favoriten China seine erste Asienmeisterschaft im Frauenvolleyball seit 2013 gewonnen.
Vor 5.000 begeisterten Zuschauern in der Korat Chatchai Hall gewannen die Thailänderinnen den ersten Satz, bevor China, die Nummer fünf der Welt, im zweiten Satz zurückschlug. Das gleiche Muster wiederholte sich im dritten und vierten Satz, bevor sich die Gastgeberinnen schließlich mit 25 – 21, 25 – 27, 25 – 19, 20 – 25, 16 – 14 durchsetzten.
Thailands Außenangreifer Chatchu-On Moksri war mit 23 Punkten aus 21 Angriffen, einem Block und einem Ass der erfolgreichste Punktesammler, während Außenangreifer Ajcharaporn Kongyot und Mittelblocker Thatdao Nuekjang weitere 22 bzw. 16 Punkte beisteuerten. Außenangreifer Wu Mingjie steuerte 22 Punkte zum Sieg Chinas bei.
Angefeuert von den trommelnden und schreienden heimischen Fans legte Thailand einen fulminanten Start hin: Ajcharaporn zerfetzte die chinesische Abwehr mit ihren Angriffen und brachte die Gastgeberinnen mit 8:6 in Führung.
Danach baute Thailand die Führung durch offensive Kombinationen aus verheerenden Angriffen von Ajcharaporn, Pimpichaya Kokram und Chatchu-On auf 21 – 17 aus. Doch China behielt die Nerven, griff unerbittlich an und verkürzte auf 20 – 22. Dann schaltete die Heimmannschaft einen Gang zurück, und ein Spike von Chatchu-On sorgte für den Satzball.
Mit einem 1:0‑Vorsprung im Rücken spielte Thailand im zweiten Satz mit mehr Selbstvertrauen und Konsequenz. Mit kraftvollen Aufschlägen von Pimpichaya und Chatchu-On ging Thailand mit 24:18 in Führung und brauchte nur noch einen Punkt. Doch China machte sechs Punkte in Folge und brachte das lautstarke Heimpublikum zum Schweigen.
Mit gestärktem Selbstvertrauen intensivierte China im dritten Satz seine Abwehrarbeit, nutzte seinen Höhenvorteil für solide Blocks und kraftvolle Angriffe am Netz und ging mit 10:6 in Führung.
Thailand stellte seine Aufstellung um, und als Thanacha Sooksod für Pimpichaya eingewechselt wurde, erwies sie sich als Spielveränderer. Sie sorgte mit Assen und Spikes für den 10:10-Ausgleich, bevor sich Thailand absetzen konnte.
Im vierten Satz zahlte sich die Entschlossenheit der Chinesinnen aus, die eine 15:11-Führung erarbeiteten und diese durch Fehler Thailands auf 18:14 ausbauten. Die Gastgeberinnen verkürzten den Rückstand auf 20 – 23, bevor Wu Mingjie mit zwei Punkten den Satz gewann.
Im Entscheidungssatz lieferten sich beide Mannschaften ein Kopf-an-Kopf-Rennen, doch eine starke Leistung Thailands machte schließlich den Unterschied aus, als sie sich auf 14 – 14 herankämpften und schließlich den Sieg errangen.
Thailand, das in der Weltrangliste an 14. Stelle steht, zog ins Finale ein, nachdem es im Halbfinale am Dienstag den fünfmaligen Weltmeister Japan mit 3:2 bezwungen hatte. Titelverteidiger Japan hatte Thailand in den fünf vorherigen Begegnungen besiegt. Sowohl Thailand als auch China hatten das Turnier vor ihrem letzten Aufeinandertreffen ungeschlagen überstanden.
Die chinesische Mannschaft hat die Asienmeisterschaft insgesamt 13 Mal gewonnen. Am Dienstag besiegten sie Vietnam mit 3:0 und zogen damit erstmals seit 2015 wieder in ein Finale ein. Thailand hatte die Asienmeisterschaft bereits zweimal gewonnen — 2009 durch einen Sieg gegen China und 2013 durch einen Sieg gegen Japan, als das Turnier ebenfalls in Nakhon Ratchasima stattfand.
Zuvor hatte Japan am Mittwoch mit einem dramatischen 3:2‑Sieg (21−25, 25 – 14, 25 – 22, 20 – 25, 15 – 11) gegen Vietnam im Spiel um den dritten Platz die Bronzemedaille gewonnen.