Bangkok — Das thailändische Handelsministerium hat umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung von ausländischen Unternehmen erarbeitet, die thailändische „Nominees“ für ihre Geschäfte einsetzen. Diese Entscheidung kommt im Zuge von Besorgnis über Verstöße im Zusammenhang mit illegalen Geschäftspraktiken von ausländischen Firmen.
Der stellvertretende Handelsminister Napintorn Srisunpang berichtete, dass kürzlich eine Sitzung mit verschiedenen Behörden abgehalten wurde, um rechtliche Schritte gegen verdächtige Unternehmen zu besprechen. An diesem Treffen nahmen unter anderem Vertreter des Department of Business Development (DBD), des Central Investigation Bureau sowie der Anti-Geldwäschebehörde teil.
Dabei wurde die dringende Notwendigkeit betont, Maßnahmen gegen Firmen zu ergreifen, die im Verdacht stehen, unrechtmäßige Praktiken anzuwenden, um ihre Geschäftstätigkeiten zu tarnen. Vor wenigen Monaten sorgte eine umstrittene Werbung in Bangkok, die auf Dienstleistungen für die Erlangung von Staatsbürgerschaften anderer Länder hinwies, für Schlagzeilen und einen Aufschrei in den sozialen Medien.
In der Folge beschlossen die Behörden, die Pläne zur Überwachung und Strafverfolgung in mehreren Phasen umzusetzen: kurzfristige, mittelfristige und langfristige Maßnahmen werden entwickelt, um die Situation nachhaltig zu verbessern.
Auf kurzfristiger Basis werden bestehende Gesetze genutzt, um die betreffenden Unternehmen genauer zu überwachen. Zudem werden rechtliche Schritte gegen die Kandidaten eingeleitet, die als Stimmen aus dem Hintergrund agieren.
Für mittelfristige Maßnahmen plant das DBD ein System zur Analyse von Verhaltenstrends thailändischer Unternehmen, um Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen. Diese neuen Prozesse sollen innerhalb von sechs Monaten in Kraft treten.
Langfristig beabsichtigt das Ministerium, die geltenden Gesetze zu reformieren, um ein strengeres Vorgehen gegen „Hochrisikounternehmen“ zu ermöglichen. Wichtig ist, dass die DBD bereits jetzt die Gewerbeanmeldung ablehnen kann, wenn die Geschäftsführer eines Unternehmens beispielsweise als bankrott oder geschäftsunfähig gelten.
Napintorn betonte, dass die Regierung die Vertiefung der Gesetzgebung über den Foreign Business Act in Betracht zieht, um die Strafen für nominierte Praktiken zu erhöhen. In Anbetracht der Beschwerden über Verstöße ausländischer Unternehmen gegen thailändische Gesetze wird eine umfassende Untersuchung — insbesondere online sowie in der Lager- und Logistikbranche — vorangetrieben.
Die Regierung sieht schwere Strafen, die sowohl Geldbußen als auch Gefängnisstrafen umfassen können, für Unternehmen vor, die sich mit nominierenden Praktiken beschäftigen.
Napintorn appellierte an thailändische Bürger, die in solche Geschäfte verwickelt sind: „Hören Sie bitte auf damit und melden Sie alle Informationen den zuständigen Behörden. Sie werden als Zeugen geschützt, und dies könnte die Schwere des Vergehens verringern.“
Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie, um die Integrität des thailändischen Geschäftsumfelds zu wahren und die Interessen der heimischen Wirtschaft zu schützen.