Bangkok — Inmitten der zunehmenden Schuldenproblematik thailändischer Haushalte steht das kürzlich eingeführte Schuldenerlassprogramm „Sie kämpfen, wir helfen“ vor unerwarteten Herausforderungen. Obwohl zahlreiche Anträge eingingen, stellen sich viele Antragsteller als nicht förderfähig heraus.
Das von der Bank von Thailand ins Leben gerufene Programm bietet qualifizierten Kreditnehmern die Möglichkeit, ihre Zinszahlungen für drei Jahre auszusetzen und einen geregelten Plan zur Schuldenreduzierung zu entwickeln. Doch bereits einen Monat nach dem Start des Programms erweisen sich die anspruchsvollen Kriterien als schwer verständlich für viele Antragsteller.
Kris Chantanotoke, CEO der Siam Commercial Bank, berichtet, dass viele Bewerber die grundlegenden Anforderungen nicht erfüllen, was zu einer Überprüfung der Kommunikationsstrategien geführt hat. Herr Chantanotoke versicherte das Bestreben der Bank, den Kreditnehmern reale Unterstützung zu bieten, erkannte jedoch an, dass das Programm in seinen Anfängen Herausforderungen zu bewältigen hat.
Nach Angaben der Zentralbank wurden von 461.029 gestellten Anträgen lediglich die Hälfte genehmigt.
Diese Unterschiede verdeutlichen ein weit verbreitetes Missverständnis hinsichtlich der Förderfähigkeit, insbesondere in Bezug auf die Zeiten von Zahlungsverzügen.
Das Programm, das vorübergehende Hilfe für Hypotheken, Autokredite und Kleinunternehmensdarlehen bietet, zielt darauf ab, das steigende Verhältnis der privaten Verschuldung zum BIP zu reduzieren, das im vergangenen Jahr knapp 90 % erreichte.
Um förderfähig zu sein, dürfen Kreditnehmer mit ihren Rückzahlungen nicht mehr als 356 Tage im Rückstand sein.
Laut Finanzexperten wie Sakchai Peechapat von der Tisco Financial Group gibt es eine hohe Ablehnungsrate, da nur etwa 30 % ihrer Antragsteller die Anforderungen erfüllen. Auch Aphinant Klewpatinond, CEO der Kiatnakin Phatra Financial Group, hebt hervor, dass die Hälfte ihrer Antragsteller Probleme mit den Programmbedingungen hat, was hauptsächlich auf Missverständnisse zurückzuführen ist.
Die Banken arbeiten daran, die Bedingungen klarzustellen und planen, das reguläre Schuldeneintreibungsverfahren für nicht qualifizierte Antragsteller beizubehalten. Die Auswirkungen dieses Ansatzes auf zukünftige Anträge bleiben abzuwarten. Der Erfolg des Programms wird jedoch von klarer Kommunikation und definierten Abläufen entscheidend abhängen.