Bangkok – Ein harmloses „Ni Hao“ oder pure Beleidigung? In Thailand kocht die Stimmung hoch! Ein viral gegangener Vorfall im Nationalpark Krabi hat eine hitzige Debatte über Rassismus und Sprache entfacht.
Im Zentrum des Sturms: der Thai-Schotte Siranudh „Sai“ Scott und der russische Lehrer Sergei Sychoff. Was ist passiert? Und warum sorgt das Wort „Farang“ für Zündstoff?
„Ni Hao“-Eklat: Tourist aus Park geworfen!
Alles begann, als Sai Scott, ein ehemaliger Park-Ranger, einen ausländischen Touristen im Krabi-Nationalpark konfrontierte. Der Mann hatte „Ni Hao“ gerufen – die chinesische Begrüßung – und mit seiner Freundin gelacht.
Für Scott eine klare Beleidigung! Wütend forderte er die Touristen auf, den Park zu verlassen, und drohte sogar mit Deportation, sollten sie „Ni Hao“ wiederholen. Der Vorfall, auf Video festgehalten, ging auf Thailands Social Media durch die Decke.
„Farang“-Debatte: Ist das Wort rassistisch?
Der russische Sprachlehrer Sergei Sychoff, bekannt als „Gei“, mischte sich ein. In einem TikTok-Video erklärte er: „‚Ni Hao‘ und Lachen ist nicht immer rassistisch. In Thailand höre ich oft ‚Farang‘ und Gelächter – wie ‚Farang kauft was‘ oder ‚Farang isst Farang‘ (Guave).
Ich finde das nicht rassistisch, nur einen schlechten Witz.“ Seine Forderung: Wenn „Ni Hao“ als rassistisch gilt, sollten Thais aufhören, Ausländer „Farang“ zu nennen. Doch die Netzgemeinde schlug zurück
Thailänder wehren sich: „Farang ist Geschichte!“
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. „Studiere erstmal die Geschichte von ‚Farang‘!“, schimpfte ein Nutzer. Tatsächlich stammt das Wort aus dem Mittelalter, von „Franj“ (Franken), wie Muslime Europäer nannten. Über persische Händler kam „Farang“ nach Thailand – sogar für Produkte wie Kartoffeln („man farang“) oder Kaugummi („mak farang“). Doch Vorsicht: „Farang khi nok“ („Vogelscheiße“) ist eine Beleidigung, die auf die helle Haut Europäer anspielt.
Entschuldigung nach Shitstorm
Sychoff löschte sein Video nach massiver Kritik und entschuldigte sich auf TikTok: „Ich bin nicht rassistisch und respektiere die asiatische Kultur. Ich wollte nur zeigen, wie Sprache unabsichtlich verletzen kann.“
Doch viele Thais bleiben skeptisch. „Wir sagen ‚Farang‘ neutral, ohne böse Absicht“, betonte ein Kommentator. Ein anderer fragte spitz: „Wenn jemand ‚Ni Hao‘ sagt und lacht – was ist dann die Absicht?“
Thailand gespalten: Wer hat recht?
Die Debatte zeigt: Sprache ist ein Minenfeld! Während einige Thais Scotts Reaktion übertrieben finden und „Ni Hao“ als harmlos sehen, fühlen sich andere, besonders mit Auslandserfahrung, durch die Begrüßung gedemütigt.
Die Lösung? Viele fordern, die traditionelle Begrüßung „Sawasdee“ stärker zu pushen – für Thais und Touristen. Eines ist klar: Der „Ni Hao“-Skandal hat Thailand wachgerüttelt. Wie geht die Debatte weiter?