Bangkok — Die thailändische Tourismusbehörde (TAT) erwägt aktuell, die visumfreie Aufenthaltsdauer für chinesische Touristen von derzeit 60 Tagen auf 10 bis 15 Tage zu verkürzen. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Befürchtungen, dass organisierte Kriminalitätsgruppen versuchen, ausländische Besucher, insbesondere chinesische Staatsangehörige, nach Myanmar zu locken.
TAT-Gouverneur Thapanee Kiatphaibool erläuterte, dass die Behörde die Visumfreiheit für chinesische Touristen grundsätzlich beibehalten wolle, aber eine kürzere Aufenthaltsdauer in Betracht ziehe, die dem typischen Reiseverhalten chinesischer Touristen entspreche.
Der Großteil dieser Touristen bleibt für gewöhnlich zwischen sieben und zehn Tagen im Land.
Die visumfreie Einreise für chinesische Touristen wurde erstmals am 25. September 2023 unter der Regierung von Premierminister Srettha Thavisin eingeführt. Thailand hatte diese Regelung später ausgeweitet und bereits 93 Länder, darunter China, mit einer 60-tägigen Visumbefreiung abgedeckt, die vom 15. Juli 2024 bis heute gültig war.
Ziel der thailändischen Tourismusbehörde ist es, im Jahr 2025 acht Millionen chinesische Touristen zu empfangen, im Vergleich zu 6,73 Millionen im Vorjahr. Das Tourismusministerium hat sich sogar ein höheres Ziel von 8,8 bis 9 Millionen Besuchern gesetzt.
Die jüngsten Sicherheitsprobleme haben bereits Auswirkungen auf den Tourismussektor.
Der Präsident der Thai Hotels Association, Thien Prasit Chaiphatranant, berichtete von 12.428 Stornierungen von Hotelzimmern seit Januar, wobei 4.572 dieser Stornierungen von chinesischen Touristen stammten. Die restlichen Stornierungen erfolgten durch Gäste anderer Nationalitäten.
Bangkok bleibt die Stadt mit den meisten Stornierungen durch chinesische Touristen, gefolgt von Nonthaburi, Chiang Rai, Chonburi und Chiang Mai. Unter den Touristen anderer Länder verzeichnete Chonburi die höchste Zahl an Absagen, gefolgt von Bangkok und Krabi.
Trotz dieser Rückschläge sind die Auswirkungen auf Individualreisende bislang begrenzt. Insbesondere Gruppenreisen sind aktuell stärker betroffen.
Am 20. Januar 2025 leitete Polizeichef General Kittirat Panpetch eine Videokonferenz, um Maßnahmen zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität zu diskutieren, insbesondere in Fällen, die chinesische Touristen betreffen.
Während dieser Konferenz unterstrich General Panpetch, dass die thailändische Tourismusbehörde in keine betrügerischen Aktivitäten verwickelt sei, und kündigte verstärkte Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere in Grenzgebieten wie dem Bezirk Mae Sot, an.
Die Polizei wird sich darauf konzentrieren, die Sicherheit der Touristen während ihres gesamten Aufenthalts zu gewährleisten, indem sie auch präventive Maßnahmen einführt.