Regierungsstreit in Thailand: Cannabis-Legalisierung wird zum Zankapfel zwischen Pheu Thai und Bhumjaithai
In Thailand tobt ein erbitterter Konflikt um die Cannabis-Legalisierung, der die politische Landschaft des Landes erschüttert.
Die Spannungen innerhalb der thailändischen Regierung, insbesondere zwischen der Pheu Thai-Partei und der Bhumjaithai-Partei, haben zu einem tiefgreifenden Streit geführt, der die neue Regierung unter Premierminister Srettha Thavisin belastet.
Hintergrund des Konflikts
Die Bhumjaithai-Partei, die unter der vorherigen Regierung unter General Prayuth Chan-o-cha maßgeblich an der Cannabis-Legalisierung beteiligt war, hatte sich darauf berufen, dass Cannabis medizinische Vorteile hat und als Freizeitdroge genutzt werden kann.
Diese Haltung stieß auf breite Unterstützung und führte zu einem signifikanten Wählerzuwachs.
Die Gesetzgebung unter der Bhumjaithai-Regierung führte dazu, dass Cannabis von der Liste der Betäubungsmittel gestrichen wurde und für medizinische Zwecke freigegeben wurde.
Jedoch, als die neue Regierung unter Premierminister Srettha Thavisin an die Macht kam, wurde die Politik abrupt geändert. Thavisin beschloss, Cannabis erneut auf die Liste der Betäubungsmittel zu setzen, was zu erheblichem Widerstand führte.
Anutin Charnvirakul und die Widerstände
Vizepremierminister und Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul, ein prominentes Mitglied der Bhumjaithai-Partei, stellte sich entschieden gegen diese Entscheidung.
Charnvirakul kündigte an, gegen die Rückkehr von Cannabis auf die Betäubungsmittelliste zu stimmen und suchte das Gespräch mit Premierminister Srettha Thavisin.
Sein Widerstand zeigt deutlich die tiefen Risse innerhalb der Koalition und die Herausforderungen, vor denen die Regierung steht.
Die Reaktionen der Ruam Thai Sang Chart-Partei
Nicht nur die Bhumjaithai-Partei ist betroffen. Auch die Ruam Thai Sang Chart-Partei, unter dem Vorsitz von Peeraphan Saleeratwipak, ist in den Konflikt verwickelt.
Saleeratwipak stellte kritische Fragen zu den widersprüchlichen Aussagen und forderte eine Erklärung vom Office of the Narcotics Control Board (ONCB). Dies unterstreicht, wie ernst der Streit innerhalb der Koalition genommen wird und wie die politische Situation eskaliert.
Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft
Die politische Unsicherheit über die Zukunft der Cannabis-Legalisierung hat bereits Auswirkungen auf die thailändische Wirtschaft. Viele Investoren, die auf die Legalisierung von Cannabis setzten und umfangreich im Land investierten, sind besorgt über die plötzliche Änderung der Politik.
Die Unsicherheit könnte potenziell die Wirtschaft schädigen und das Vertrauen in die politische Stabilität des Landes untergraben.
Die Cannabis-Debatte in Thailand offenbart tiefgreifende politische Risse und stellt die neue Regierung vor erhebliche Herausforderungen.
Während sich die Bhumjaithai-Partei für die Fortsetzung der Legalisierung einsetzt, bleibt die politische Zukunft von Cannabis in Thailand ungewiss.
Premierminister Srettha Thavisin steht vor der schwierigen Aufgabe, die verschiedenen Interessen innerhalb der Koalition auszugleichen und gleichzeitig die öffentliche Meinung zu berücksichtigen.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich dieser Konflikt entwickelt und welche Auswirkungen die Entscheidungen der Regierung auf die thailändische Gesellschaft und Wirtschaft haben werden.