Bangkok — Die thailändische Polizei verstärkt ihren Kampf gegen grenzüberschreitende Betrugskriminalität mit internationaler Unterstützung. Nach einem hochrangigen Treffen mit diplomatischen Vertretern aus 17 Ländern am 31. Januar 2025 gab die Königlich Thailändische Polizei die Einrichtung eines internationalen Koordinierungszentrums bekannt.
Die Initiative wird von Polizeigeneral Thatchai Pitaneelaboot, Direktor des Zentrums zur Bekämpfung des Menschenhandels, geleitet. Das Zentrum soll rund um die Uhr einen schnellen Informationsaustausch zwischen den beteiligten Ländern gewährleisten.
Unterstützung für dieses Vorhaben kommt unter anderem aus den USA, China, Russland sowie mehreren südostasiatischen Staaten. „Dieses Zentrum ist ein bedeutender Schritt zur Eindämmung der grenzüberschreitenden Kriminalität“, erklärte General Thatchai.
Neue Sicherheitsmaßnahmen und verbesserte Kontrollen
Um die Grenzsicherheit zu stärken, hat die thailändische Polizei sieben neue Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören verbesserte Kontrollen an Flughäfen und Grenzübergängen sowie strengere Prüfverfahren für Reisende ohne klare Reisepläne.
Generalleutnant Thatchai betonte, dass Beamte nun die Botschaften der jeweiligen Länder kontaktieren müssen, wenn sich ausländische Staatsangehörige ohne eindeutige Reiseroute in bestimmte Gebiete, wie den Distrikt Mae Sot, begeben. Ziel sei es, eine effektive Kommunikation zu ermöglichen und potenzielle Betrugsopfer zu schützen.
„Die Botschaften haben ihre Bereitschaft signalisiert, diesen Prozess zu unterstützen“, so General Thatchai. Ausländische Besucher von Mae Sot werden nun ähnlich befragt wie Touristen an Flughäfen, wobei klare Angaben zu ihren Reiseplänen gefordert werden.
Laut aktuellen Daten reisen 100 % der Personen, die über Mae Sot in benachbarte Länder gelangen, freiwillig. Während einige aus geschäftlichen oder touristischen Gründen unterwegs sind, fehlen bei anderen klare Angaben zum Reisezweck.
Bekämpfung von Callcenter-Banden und internationaler Betrugskriminalität
Ein weiteres Thema des Treffens war der Kampf gegen Callcenter-Banden, die nicht nur in Thailands Nachbarländern, sondern weltweit aktiv sind. Der UNODC-Regionalrepräsentant für Südostasien und den Pazifik, Masood Karimipour, unterstützt die Maßnahmen und traf sich am 28. Januar 2025 mit General Thatchai Pitaneelaboot im ESCAP-Gebäude in Bangkok.
Die Einrichtung des Koordinierungszentrums folgt auf mehrere erfolgreiche Operationen der letzten Wochen, darunter die Befreiung des chinesischen Schauspielers Wang Xing aus den Händen von Menschenhändlern. Der nationale Polizeichef General Kitt-rat Panpetch hat daraufhin eine verschärfte Durchsetzung der Einwanderungsgesetze sowie eine verstärkte Überwachung in touristischen Gebieten angeordnet.
Start des Koordinierungszentrums am 1. Februar 2025
Das neue Koordinierungszentrum nahm am 1. Februar 2025 offiziell den Betrieb auf. Täglich um 8:30 Uhr finden Lagebesprechungen statt, um aktuelle Entwicklungen zu bewerten.
Zusätzliche Unterstützung kommt vom Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), dem thailändischen Außenministerium und der Tourismusbehörde. Die internationale Zusammenarbeit soll dazu beitragen, betrügerische Netzwerke zu zerschlagen und grenzüberschreitende Kriminalität effektiv zu bekämpfen.