Pattaya — Nach vier Monaten auf der Flucht hat sich der mutmaßliche Kopf einer berüchtigten Bande, die für einen brutalen Angriff auf einen chinesischen Geschäftsmann verantwortlich gemacht wird, den thailändischen Behörden gestellt. Der Fall hat landesweit für Aufsehen gesorgt und die Aufmerksamkeit auf die organisierte Kriminalität in Pattaya gelenkt.
Der Angriff ereignete sich am 13. September 2024, als Chen, Miteigentümer eines bekannten Nachtclubs, schwer verletzt wurde. Die Angreifer sollen versucht haben, ihn mit einem luxuriösen Alphard-Fahrzeug zu entführen. Die Ermittlungen führten zu Haftbefehlen gegen insgesamt zehn Personen, darunter sowohl chinesische als auch thailändische Staatsbürger.
Die thailändischen Strafverfolgungsbehörden intensivierten am 23. Januar 2025 ihre Suche, als die Polizei der Region 2 das Anwesen des Hauptverdächtigen “Bobby” im noblen Viertel Khao Talo durchsuchte. Dort trafen die Beamten jedoch nur auf seine Ehefrau, die angab, Bobby sei mit seinem Porsche abgereist und nicht erreichbar.
Der Druck zeigte Wirkung: Am 29. Januar 2025 stellten sich fünf thailändische Komplizen freiwillig der Polizei. Zwei Tage später, am 31. Januar 2025, gaben sich auch die letzten drei chinesischen Verdächtigen — Frau Zhang, Herr Feng und Herr Wang — der Einwanderungsbehörde von Sa Kaeo zu erkennen, nachdem sie sich zuvor angeblich in Kambodscha versteckt hatten.
Bobby selbst, der als Drahtzieher des Angriffs gilt, vereinbarte seine Übergabe mit der Einwanderungsbehörde in Pattaya über seinen Anwalt. Am 30. Januar 2025 erschien er auf der Polizeiwache von Pattaya, wo er alle Vorwürfe bestritt.
Polizeioberst Naphatphong Khositsuriyanon, Leiter der Einwanderungsbehörde von Chonburi, bestätigte, dass die Verdächtigen während der Befragungen jede Beteiligung am Angriff verneinten. Dennoch setzen die Ermittlungsbehörden ihre Arbeit fort, um Beweise zu sichern und eine gerichtsfeste Anklage zu erheben.