Laut den Prognosen der Standard Chartered Bank (Thai) wird der thailändische Baht bis Mitte 2025 voraussichtlich auf etwa 33 pro Euro fallen. Diese Entwicklung wird in erster Linie auf die anhaltenden globalen Handelsspannungen, insbesondere zwischen den USA und China, zurückgeführt.
Tim Leelahaphan, Vizepräsident und Ökonom der Bank, betont, dass die Handelsstreitigkeiten zwischen internationalen Partnern die Hauptursache für die angestrebte Abwertung des Baht sind.
Die Prognose lässt befürchten, dass sich diese Spannungen bis zum zweiten Quartal 2025 negativ auf die Stärke des Baht auswirken, obwohl eine teilweise Erholung auf etwa 33,50 zum Jahresende erwartet wird.
Im laufenden Jahr sind erhebliche Schwankungen des Baht im Vergleich zu anderen regionalen Währungen zu erwarten. Laut Herrn Tim tragen Faktoren wie die Veränderung des Goldpreises und die Entwicklung des für Thailand wichtigen Tourismussektors zur Volatilität bei.
Eine Rückschau auf die jüngsten Entwicklungen zeigt, dass der Baht das Jahr 2024 bei etwa 32.46 zum Euro begann, sich aber bis August auf fast 37 schwächten, bevor er, beeinflusst durch interne politische Dynamiken, auf 32 anstieg und das Jahr stabil bei etwa 35 zum Euro beendete.
Für die bevorstehende Sitzung des Ausschusses für Geldpolitik der Bank von Thailand (MPC) wird erwartet, dass der Zinssatz bei 2,25 % bleibt. Diese Entscheidung spiegelt eine anhaltende wirtschaftliche Erholung wider und zeigt einen ausgewogenen politischen Ansatz.
Tim Leelahaphan äußert sich optimistisch und verweist darauf, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbank den Leitzins in der nächsten Sitzung beibehält, bei 80 % liegt.
Eine mögliche Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf 2 % wird für Juni prognostiziert
Angesichts der strategischen Absicht, politische Flexibilität im Hinblick auf sich entwickelnde Handelsspannungen zu wahren, wird die US-Handelspolitik bis zur Mitte des Jahres weiter an Bedeutung gewinnen.
Parallel dazu wird prognostiziert, dass die US-Notenbank ihre ursprünglich erwarteten Leitzinsanpassungen verschieben könnte.
Die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen zudem darauf schließen, dass Thailands BIP im Jahr 2025 um 2,8 Prozent wachsen wird, maßgeblich begünstigt durch den Tourismussektor und steigende Inlandsausgaben.
Dieser Sektor zeigt bereits eine bemerkenswerte Erholung; Anfang Februar stieg die Zahl der ausländischen Ankünfte auf 3,97 Millionen, was den Zahlen von 2019 vor der Pandemie entspricht.
Der Aufschwung wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte an Fahrt gewinnen
Hinzu kommt die angekündigte dritte Phase der Initiative der Regierung für digitale Geldbörsen im zweiten Quartal, für die 140 Milliarden Baht (ungefähr 1 Prozent des BIP) bereitgestellt werden, was die Verbraucherausgaben weiter ankurbeln soll.
Trotz dieses positiven Ausblicks warnt Tim Leelahaphan vor einer erhöhten Unsicherheit in den nächsten Monaten, insbesondere in Bezug auf die möglichen Auswirkungen der US-Handelspolitik, die in späteren Quartalen zusätzliche wirtschaftliche Risiken mit sich bringen könnte.