Schockierende Strompreiserhöhung in Thailand: Bis zu 44% mehr Kosten für Unternehmen
Thailand steht vor einer erheblichen Herausforderung: Die Energieregulierungskommission (ERC) hat angekündigt, die Stromtarife in diesem Jahr drastisch zu erhöhen.
Diese Entscheidung könnte weitreichende Konsequenzen für Unternehmen und Investoren haben.
Die neuen Tarife, die von September bis Dezember gelten sollen, werden zwischen 4,65 und 6,01 Baht pro Kilowattstunde liegen — eine Erhöhung von bis zu 44% im Vergleich zum aktuellen Tarif von 4,18 Baht.
Kriengkrai Thiennukul, Vorsitzender der Federation of Thai Industries (FTI), äußerte sich besorgt über die möglichen Auswirkungen dieser Preiserhöhungen. Thiennukul warnte, dass die steigenden Stromkosten ausländische Direktinvestitionen abschrecken könnten. „Der aktuelle Tarif von 4,18 Baht ist bereits hoch genug.
Diese neuen Tarife könnten dazu führen, dass Investoren nach Alternativen in Nachbarländern wie Vietnam suchen“, erklärte Thiennukul.
Die ERC hat die Preiserhöhungen als Reaktion auf gestiegene Gaspreise und die Notwendigkeit zur Begleichung von Schulden bei der Electricity Generating Authority of Thailand (EGAT) und Gaslieferanten beschlossen.
Während der kühlen Jahreszeit stiegen die Gaspreise erheblich, was zu einer Verschuldung von 15 Milliarden Baht aus Gaseinkäufen und einem Verlust von 98 Milliarden Baht für die EGAT führte.
Die neuen Tarife sollen bis Ende August in Kraft bleiben und könnten die Wettbewerbsfähigkeit thailändischer Unternehmen beeinträchtigen. Zusätzlich zu den direkten Auswirkungen auf Unternehmen könnte der Anstieg der Stromkosten auch größere wirtschaftliche Konsequenzen haben.
Thiennukul betonte, dass höhere Stromrechnungen die Produktionskosten in die Höhe treiben könnten, was es lokalen Herstellern erschwert, mit günstigeren Exporten aus anderen Ländern, insbesondere Vietnam, zu konkurrieren. „Die höheren Strompreise könnten dazu führen, dass lokale Hersteller gezwungen sind, ihre Preise zu erhöhen.
Dies könnte die Wettbewerbsfähigkeit der thailändischen Wirtschaft weiter beeinträchtigen“, fügte er hinzu. Thailands Bemühungen, ausländische Unternehmen anzulocken, könnten durch die steigenden Stromkosten ernsthaft gefährdet werden.
Im Vergleich zu Vietnam, das niedrigere Stromtarife und mehrere Freihandelsabkommen bietet, könnte Thailand in Bezug auf Investitionen an Attraktivität verlieren.
Dies könnte auch Auswirkungen auf die wirtschaftliche Erholung des Landes haben, da die Regierung versucht, die schleppende Wirtschaft anzukurbeln.
Die Bangkok Post berichtete, dass die Situation einen Welleneffekt haben könnte, der sowohl inländische als auch internationale Investitionen betrifft.
Die von der ERC vorgeschlagenen Tarifoptionen könnten das wirtschaftliche Umfeld in Thailand auf lange Sicht beeinflussen.
Inmitten dieser Unsicherheit stellt sich die Frage, wie Thailand seine Energiepolitik anpassen wird, um sowohl den finanziellen Druck auf die EGAT und Gasversorger zu verringern als auch die wirtschaftlichen Interessen der Industrie und der Investoren zu wahren. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie sich die wirtschaftliche Landschaft des Landes entwickeln wird.