Ein Traumurlaub wurde zum Albtraum! Sierra Fairhurst (24), eine junge Intensiv-Krankenschwester aus Salem, Massachusetts, wollte in Thailand das Leben genießen. Mit Freunden besuchte sie Elefanten, sauste an Ziplines durch den Dschungel und erkundete die paradiesischen Resorts an der Andamanenküste. Doch dann kam der Schock: Ein Moped-Unfall in Krabi verwandelte ihre Reise in ein Drama. „Wir waren auf der Straße, und dann plötzlich nicht mehr“, sagt sie. Was folgte, war ein Kampf ums Überleben.
Ein Artikel von Kilian Borchert
Aufwachen im Horror-Krankenhaus
Sierra erinnert sich an nichts. Als sie die Augen öffnete, lag sie in einem schäbigen Krankenhaus in Krabi — umgeben von Tauben, die durchs Zimmer spazierten! Ihr Gesicht? Ein Trümmerfeld: gebrochener Augapfel, zerschmetterte Wangenknochen, eine Nase, die nur noch aus Metall besteht. Dazu ein Hirntrauma, gebrochene Knochen und keine Zähne mehr. „Mein Gesicht ist jetzt Metall“, erzählt sie mit einem Lispeln, das sie selbst kaum erträgt. Ihre Mutter Zoey Rose flog sofort nach Thailand — und war entsetzt: „Ihre Nase hing zur Seite, ihr Kinn war weg!“
Pass weg, Hoffnung fast verloren
Der Horror hörte nicht auf. In dem Durcheinander nach dem Crash verschwanden Sierras Pass und alle Dokumente. Ohne Ausweis keine Chance auf bessere Behandlung in Bangkok! Ihre Familie kämpfte verzweifelt. „Es war das Schlimmste, was ich je erlebt habe“, sagt Zoey. Mit Hilfe der US-Botschaft kam endlich ein neuer Pass — und Sierra wurde nach Bangkok geflogen. Dort flickten Ärzte sie in mehreren Operationen zusammen. Am 27. März landete sie endlich in Boston — direkt ins Krankenhaus.
Der lange Weg zurück ins Leben
Doch der Kampf ist nicht vorbei. Sierra besucht Wundkliniken, Kieferchirurgen, Neurologen und Orthopäden. Ihr Gesicht ist voller Narben, ihre Zähne fehlen, und sie spricht undeutlich. „Ich will schnell heilen, zurück zur Arbeit, meine Patienten pflegen“, sagt sie tapfer. Aber sie weiß: „Wenn mein Becher nicht voll ist, kann ich niemandem helfen.“ Ihre Mutter steht ihr bei: „Sie ist noch schön, trotz allem.“
Warnung an alle Urlauber
Sierras Geschichte ist ein Mahnmal. Tausende Touristen mieten in Thailand Mopeds — oft ohne Erfahrung. Die Straßen sind tückisch, die Gefahr lauert überall. Ohne gute Krankenversicherung wird ein Unfall zur Katastrophe. „Das hätte anders enden können“, sagt Zoey erleichtert. Sierra lebt — aber der Preis ist hoch.
Stärke trotz Narben
Jetzt, zurück in Massachusetts, beginnt für Sierra die Heilung. Körperlich und seelisch. Ihre Freunde und Kollegen warten auf sie. „Sie ist eine Kämpferin“, sagt ihre Mutter. Ein Urlaub, der sie fast das Leben kostete, hat sie nicht gebrochen. Doch die Narben erinnern sie jeden Tag: Das Paradies kann zur Hölle werden.