In Bangkok, Thailand, leben seit über einem Jahrzehnt 43 Uiguren-Gefangene im Suan Phlu Einwanderungshaftzentrum. Aktivisten warnen, dass die thailändische Regierung plant, diese Männer nach China abzuschieben. Senatorin Angkhana Neelapaijit, ehemalige Leiterin der Nationalen Menschenrechtskommission, hat Premierministerin Paetongtarn Shinawatra aufgefordert, Klarheit über mögliche Abschiebungspläne zu schaffen.
Eine kürzlich erhaltene Botschaft besagt, dass die Gefangenen um dringende internationale Unterstützung bitten und die „drohende Gefahr der Deportation“ anprangern. In ihrem Appell äußerten sie: „Wir könnten inhaftiert werden, und wir könnten sogar unser Leben verlieren.“ Sie appellieren an internationale Organisationen, um sofortige Intervention zu leisten.
Vor zehn Jahren wurde Thailand zu einem Durchgangspunkt für viele Uiguren, die vor der repressiven Politik in China flohen.
Der Großteil der in Bangkok festgehaltenen Gruppe gehörte zu einer größeren Gruppe von etwa 350, die im März 2014 von den Einwanderungsbehörden an der Grenze zu Malaysia festgenommen wurden. Während ein Teil der Gruppe im Jahr 2015 in die Türkei entlassen wurde, wurden andere nach China abgeschoben, wo ihr Verbleib ungewiss ist.
Aktuell sind fünf der Asylsuchenden wegen eines gescheiterten Fluchtversuchs im Jahr 2020 inhaftiert, während die übrigen 43 ohne Anklage festgehalten werden. Schnelle, beengte und unhygienische Bedingungen prägen das Leben der Gefangenen im Suan Phlu Zentrum, wo sie keinen Kontakt zu ihren Familien oder Anwälten haben dürfen.
Eine 2023 veröffentlichte Berichterstattung der Nationalen Menschenrechtskommission besagt, dass Thai-Behörden keine Pläne zur Freilassung der Uiguren haben. Thailand ist kein Unterzeichner des UN-Flüchtlingskonventions von 1951, was die Situation für die Gefangenen weiter erschwert.
Ihre Inhaftierung fällt unter nationale Sicherheitsbelange, was ihre Optionen zur Ernennung von Flüchtlingen weiter einschränkt.
Aktuelle Berichte zeigen, dass den Gefangenen am 8. Januar 2025 „freiwillige“ Deportationsunterlagen durch thailändische Einwanderungsbeamte vorgelegt wurden, was verständlicherweise zu Panik unter den Gefangenen führte. Viele erinnern sich daran, dass ähnliche Dokumente bereits 2015 vorgelegt wurden, bevor andere ihrer Gruppe nach China abgeschoben wurden.
Laut einem Insider gibt es innerhalb der Regierung Diskussionen über eine Abschiebung, insbesondere im Hinblick auf das 50-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Thailand und China in diesem Jahr. Trotz Bedenken über mögliche Reaktionen aus Washington könnte das thailändische Régime versucht sein, die Beziehungen zu China zu festigen.
Die chinesische Regierung betrachtet die Uiguren als extremistische Kämpfer, hat jedoch keine belastbaren Beweise vorgelegt.
Menschenrechtsgruppen und Aktivisten mahnen an, dass den Männern in China Verfolgung, Inhaftierung und möglicherweise sogar der Tod droht. Bis heute haben alle Gefangenen in Thailand einen Asylantrag bei dem UN-Flüchtlingshilfswerk gestellt. Dennoch wurde der UNHCR bislang von der thailändischen Regierung der Zugang zu den Menschen verwehrt.
Berichte legen nahe, dass das UNHCR in der Vergangenheit informelle Anfragen der thailändischen Regierung abgelehnt hat, um diese 48 Inhaftierten zu unterstützen, teilweise aus Sorge vor diplomatischen Spannungen mit China. Die Situation bleibt angespannt und die Zeit drängt für eine humane Lösung dieser besorgniserregenden Angelegenheit.