Bangkok — In einem überraschenden Schritt hat Thailands Polizeichef General Kittirat Phanphet die nächtliche Abschiebung von 48 Uiguren zurück nach China verteidigt. Dieses Vorgehen, das in der Bevölkerung und im Parlament für empörte Reaktionen sorgte, hat die immer lauter werdende Debatte über Menschenrechte im Land neu entfacht.
Am Mittwochabend wurden die 48 Männer, die mehr als 10 Jahre lang in einem Abschiebezentrum in Bangkok inhaftiert waren, von der thailändischen Polizei zum Don Mueang Flughafen gebracht. Während unmarkierte Fahrzeuge mit getönten Fenstern durch die ruhigen Straßen der Hauptstadt fuhren, bestätigte die chinesische Botschaft die Rückführung der Uiguren, die in der nordwestlichen Provinz Xinjiang erwarteten Familienangehörige.
Trotz der rechtlichen Zulässigkeit dieser Maßnahme gemäß dem thailändischen Einwanderungsgesetz von 1979 hatten Menschenrechtsaktivisten ihre Bedenken zur Situation dieser Männer geäußert.
Internationalen Organisationen warnen, dass die Rückkehr in die Volksrepublik für viele als Todesurteil gilt, da diese Uiguren in der Vergangenheit wegen des Verdachts auf Terrorismus verfolgt wurden. Die Entscheidung, die Uiguren abzuschieben, hat nicht nur Bedenken hinsichtlich der Menschenrechte aufgeworfen, sondern auch die internationalen Beziehungen zwischen Thailand und den USA belastet.
Kritiker betonen, dass die thailändische Regierung sich unter Druck von China begeben und damit die indigenen Menschenrechtsstandards gefährdet hat.
Die Diskussionen im thailändischen Parlament waren hitzig, als Mitglieder der Pheu Thai Partei mit Vertretern der People’s Party über die rechtlichen und moralischen Implikationen dieser Abschiebung stritten. Der Vorwurf, gegen Menschenrechte zu verstoßen, könnte Thailand international zurückwerfen, insbesondere angesichts der Rolle, die die USA in der internationalen Menschenrechtsdebatte spielen.
Der Polizeichef forderte das thailändische Volk auf, Verständnis für die Maßnahmen der Polizei zu haben, die letztlich eine sich ständig verändernde internationale politische Landschaft berücksichtigen müssen.
Während die thailändischen Behörden betonen, die Rechte der Migranten respektiert zu haben, bleibt die Frage bestehen, wie diese Abschiebung die internationale Wahrnehmung Thailands prägen wird.
In der Politik scheinen die thailändischen Behörden eine harte Linie gegenüber Asylbewerbern zu verfolgen, beispielsweise bei der engen Zusammenarbeit mit Nachbarländern wie Kambodscha und Vietnam.
Dies könnte jedoch auch zu einer weiteren Verschärfung der rechtlichen Lage für Asylsuche in Thailand führen.
Die Vorfälle rund um die Ausweisung der Uiguren beleuchten nicht nur die Herausforderungen der thailändischen Justiz, sondern werfen auch ein Licht auf die Spannungen zwischen der Volksrepublik China und den USA in Bezug auf Menschenrechte.
Die jüngsten Schritte Thailands könnten das Engagement des Landes für internationales Recht und humanitäre Standards in Frage stellen und die Debatte über die Verantwortung von Staaten gegenüber verfolgten Minderheiten neu entfachen.