Bangkok — Am letzten Samstag versammelten sich Filmbegeisterte im Thai Film Archive in Bangkok, um Thomas Clays Film “Soi Cowboy” aus dem Jahr 2008 zu schauen und an einer anschließenden Diskussionsrunde teilzunehmen. Der Film beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen thailändischen Frauen und ausländischen Männern und wird auch nach einem Jahrzehnt als realistische Darstellung angesehen.
Der Produzent Tom Waller betonte die Relevanz des Films und erklärte, dass diese Art von Beziehungen universell seien und nicht nur Thailand betreffen. Er hob hervor, dass “Soi Cowboy” die Kommunikationsbarrieren und kulturellen Unterschiede porträtiert, die in vielen binationalen Beziehungen bestehen.
Laut Waller finden viele Frauen in ihrer Beziehung zu Ausländern einen gemeinsamen Nenner und entscheiden sich trotz anfänglicher Barrieren für ein gemeinsames Leben. Die erste Hälfte des Films konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Tobias und Koi, dargestellt in stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Bildern.
Durch die Darstellung alltäglicher Szenen wird ein authentisches Bild ihres Lebens gezeichnet.
In der zweiten Hälfte des Films, die in Farbe gefilmt ist, wird die Geschichte von Kois Bruder thematisiert, was die dynamische Erzählweise des Films unterstreicht.
Die Vorführung war Teil des laufenden “Exotic Thailand?” Filmfestivals, das sich auf ausländische Produktionen über Thailand konzentriert. Der Kurator Putthapong Cheamrattonyu lobte “Soi Cowboy” als einzigartig für seine unsentimentale Betrachtung thailändischer Lebensrealitäten abseits der touristischen Klischees.
Diskutiert wurden auch die Herausforderungen bei der Produktion des Films.
Waller berichtete von Spannungen mit der staatlichen Zensurbehörde, die bestimmte Szenen als anstößig empfand und Änderungen erforderte, um den Film in Thailand zeigen zu dürfen.
Trotz dieser Hürden blieb der Kern und die Authentizität der Erzählung erhalten.