Strengere Mobile-Banking-Regeln in Thailand: Auswirkungen für Ausländer - Wer ist betroffen? Vollständige To-Do-Liste

Strengere Mobile-Banking-Regeln in Thailand: Auswirkungen für Ausländer - Wer ist betroffen? Vollständige To-Do-Liste
Der reg­istri­erte Name der SIM-Karte muss mit dem Kon­toin­hab­er übereinstimmen

Die thailändis­che Regierung hat in Zusam­me­nar­beit mit der Bank of Thai­land (BOT) und der Nationalen Behörde für Cyber­sicher­heit (NCSA) neue, stren­gere Vorschriften für Mobile-Bank­ing-Dien­ste angekündigt, die in den kom­menden Monat­en schrit­tweise einge­führt wer­den sollen. 

Diese Maß­nah­men sind Teil eines lan­desweit­en Bestrebens, die dig­i­tale Sicher­heit zu stärken und die zunehmenden Fälle von Cyberkrim­i­nal­ität und Betrug im Zusam­men­hang mit mobilen Finanz­transak­tio­nen einzudäm­men. Die Änderun­gen wer­den voraus­sichtlich erhe­bliche Auswirkun­gen auf alle Nutzer von Mobile-Bank­ing-Dien­sten haben, darunter Ein­heimis­che, Expats und Touristen.

Hin­ter­grund der neuen Vorschriften

In den let­zten Jahren hat Thai­land einen ras­an­ten Anstieg der Nutzung von Mobile-Bank­ing erlebt, ins­beson­dere seit der COVID-19-Pan­demie, die viele Men­schen dazu ver­an­lasste, dig­i­tale Lösun­gen für ihre Bankgeschäfte zu bevorzu­gen. Laut ein­er Studie der Bank of Thai­land nutzen mit­tler­weile über 70 % der erwach­se­nen Bevölkerung Mobile-Banking-Apps. 

Dieser Boom hat jedoch auch eine Zunahme von Betrugs­fällen, Phish­ing-Angrif­f­en und unbefugtem Zugriff auf Bankkon­ten mit sich gebracht. Allein im Jahr 2024 wur­den Schä­den in Höhe von über 2 Mil­liar­den Baht (etwa 50 Mil­lio­nen Euro) gemeldet.

Um dieser Entwick­lung ent­ge­gen­zuwirken, hat die Regierung nun ein umfassendes Paket an Sicher­heits­maß­nah­men beschlossen, das sowohl tech­nol­o­gis­che als auch reg­u­la­torische Aspek­te umfasst.

Wichtige Details:

  • Frist zur Über­prü­fung: Sie müssen Ihre Iden­tität bis zum 30. April 2025 bei Ihrem Mobil­funkan­bi­eter bestäti­gen. Wenn Sie dies nicht tun, kön­nten Ihre Mobile-Bank­ing-Dien­ste ges­per­rt werden.
  • Benachrich­ti­gun­gen: Banken wer­den Sie über ihre Mobile-Bank­ing-Apps informieren, falls eine Über­prü­fung erforder­lich ist. Es wer­den keine Benachrich­ti­gun­gen über andere Kanäle versendet, um Betrug zu ver­hin­dern. Wenn Sie keine Benachrich­ti­gung erhal­ten, ist alles in Ordnung.
  • Umfang: Über 120 Mil­lio­nen SIM-Karten kön­nten let­z­tendlich über­prüft wer­den müssen. Die Behör­den konzen­tri­eren sich zunächst auf 2 Mil­lio­nen SIM-Karten, bei denen die Namen nicht übere­in­stim­men, darunter auch einige, die auf keinen reg­istri­erten Inhab­er einge­tra­gen sind.
  • Aus­nah­men: SIM-Karten, die unter Regierungs­be­hör­den oder Organ­i­sa­tio­nen für die Nutzung durch Mitar­beit­er reg­istri­ert sind, kön­nten von dieser Regelung ausgenom­men sein.
  • Auswirkun­gen: Falls Ihr Kon­to ges­per­rt wird, kön­nen Sie weit­er­hin tra­di­tionelle Bankkanäle nutzen, aber das Mobile Bank­ing wird eingeschränkt sein, bis die Namens­ab­we­ichung behoben ist.

Was zu tun ist: Wenn Sie eine Benachrich­ti­gung erhal­ten, wen­den Sie sich an Ihre Bank und Ihren Mobil­funkan­bi­eter, um Ihre Dat­en vor Ablauf der Frist zu aktualisieren.

Die wichtig­sten Änderun­gen im Überblick

  1. Zwei-Fak­tor-Authen­tifizierung (2FA) für alle Transak­tio­nen
    Bish­er war die Zwei-Fak­tor-Authen­tifizierung nur für bes­timmte Transak­tio­nen oder bei der erst­ma­li­gen Anmel­dung erforder­lich. Kün­ftig wird die 2FA jedoch für alle Transak­tio­nen verpflich­t­end sein, unab­hängig vom Betrag. Dies bedeutet, dass Nutzer neben ihrem Pass­wort einen zusät­zlichen Sicher­heitscode eingeben müssen, der entwed­er per SMS, über eine Authen­ti­ca­tor-App oder per E‑Mail versendet wird. Diese Maß­nahme soll ver­hin­dern, dass Hack­er allein mit gestohle­nen Pass­wörtern Zugriff auf Kon­ten erhalten.
  2. Bio­metrische Ver­i­fizierung
    Um die Iden­tität der Nutzer noch bess­er zu über­prüfen, wer­den Banken verpflichtet, bio­metrische Dat­en wie Fin­ger­ab­drücke oder Gesicht­serken­nung zu nutzen. Diese Tech­nolo­gie wird nicht nur bei der Anmel­dung, son­dern auch bei bes­timmten Transak­tio­nen, ins­beson­dere bei hohen Geld­be­trä­gen, zum Ein­satz kom­men. Für Expats und Touris­ten kön­nte dies bedeuten, dass sie ihre bio­metrischen Dat­en bei ihrer Bank reg­istri­eren müssen, um weit­er­hin uneingeschränk­ten Zugriff auf ihre Kon­ten zu haben.
  3. Neue Transak­tion­slim­its
    Um das Risiko von finanziellen Ver­lus­ten im Falle eines Betrugs zu min­imieren, wer­den neue, niedrigere Lim­its für tägliche und monatliche Transak­tio­nen einge­führt. Die genauen Beträge vari­ieren je nach Bank, aber es wird erwartet, dass die täglichen Lim­its auf etwa 50.000 Baht (ca. 1.250 Euro) und die monatlichen Lim­its auf 500.000 Baht (ca. 12.500 Euro) fest­gelegt wer­den. Nutzer, die höhere Beträge über­weisen möcht­en, müssen dies per­sön­lich in ein­er Bank­fil­iale beantra­gen oder eine spezielle Genehmi­gung einholen.
  4. Regelmäßige Sicher­heit­sup­dates und Prü­fun­gen
    Banken wer­den verpflichtet, ihre Mobile-Bank­ing-Apps regelmäßig auf Sicher­heit­slück­en zu über­prüfen und Updates bere­itzustellen. Zudem müssen sie sich­er­stellen, dass ihre Sys­teme den neuesten inter­na­tionalen Sicher­heits­stan­dards entsprechen. Ver­stöße gegen diese Vorschriften kön­nen zu hohen Geld­strafen führen.
  5. Schu­lun­gen und Aufk­lärungskam­pag­nen
    Die Regierung plant zudem, gemein­sam mit den Banken Aufk­lärungskam­pag­nen zu starten, um die Öffentlichkeit über die neuen Sicher­heits­maß­nah­men und die Risiken von Cyberkrim­i­nal­ität zu informieren. Dazu gehören Schu­lun­gen, wie man Phish­ing-E-Mails erken­nt, sichere Pass­wörter erstellt und seine bio­metrischen Dat­en schützt.

Auswirkun­gen auf ver­schiedene Nutzergruppen

  • Ein­heimis­che:
    Für die meis­ten thailändis­chen Nutzer wer­den die neuen Vorschriften eine willkommene zusät­zliche Sicher­heit­sebene bieten. Allerd­ings kön­nten die zusät­zlichen Schritte, wie die bio­metrische Ver­i­fizierung und die 2FA, den Anmelde- und Transak­tion­sprozess ver­langsamen, was ins­beson­dere für ältere Men­schen oder tech­nisch weniger ver­sierte Nutzer eine Her­aus­forderung darstellen könnte.
  • Expats:
    Aus­län­der, die in Thai­land leben, müssen möglicher­weise zusät­zliche Schritte unternehmen, um ihre Iden­tität zu ver­i­fizieren. Dies kön­nte die Eröff­nung eines Bankkon­tos oder die Nutzung von Mobile-Bank­ing-Dien­sten für Neulinge erschw­eren. Expats, die bere­its ein Kon­to haben, wer­den aufge­fordert, ihre bio­metrischen Dat­en bei ihrer Bank zu hin­ter­legen, um zukün­ftige Prob­leme zu vermeiden.
  • Touris­ten:
    Für Touris­ten, die während ihres Aufen­thalts in Thai­land auf Mobile-Bank­ing-Dien­ste angewiesen sind, kön­nten die neuen Vorschriften eine zusät­zliche Hürde darstellen. Es wird emp­fohlen, sich vor der Reise bei der eige­nen Bank über die Möglichkeit­en der Nutzung von Mobile-Bank­ing im Aus­land zu informieren und gegebe­nen­falls alter­na­tive Zahlungsmeth­o­d­en in Betra­cht zu ziehen.

Was soll­ten Nutzer jet­zt tun?

Experten rat­en allen Nutzern, sich frühzeit­ig mit den neuen Anforderun­gen ver­traut zu machen. Hier sind einige Schritte, die Sie jet­zt unternehmen können:

  1. Aktu­al­isieren Sie Ihre Bank­ing-App: Stellen Sie sich­er, dass Sie die neueste Ver­sion Ihrer Mobile-Bank­ing-App ver­wen­den, um von den neuesten Sicher­heit­sup­dates zu profitieren.
  2. Reg­istri­eren Sie bio­metrische Dat­en: Wenn Ihre Bank die Möglichkeit bietet, reg­istri­eren Sie Ihre Fin­ger­ab­drücke oder Gesicht­serken­nung, um zukün­ftige Prob­leme zu vermeiden.
  3. Über­prüfen Sie Ihre Transak­tion­slim­its: Informieren Sie sich bei Ihrer Bank über die neuen Lim­its und pla­nen Sie gegebe­nen­falls größere Transak­tio­nen im Voraus.
  4. Seien Sie wach­sam: Acht­en Sie auf verdächtige E‑Mails oder Nachricht­en, die nach per­sön­lichen Dat­en fra­gen, und geben Sie niemals Ihre Pass­wörter oder Sicher­heitscodes weiter.

Die neuen Vorschriften im Mobile-Bank­ing sind ein wichtiger Schritt, um die dig­i­tale Sicher­heit in Thai­land zu stärken und das Ver­trauen der Ver­brauch­er in dig­i­tale Finanz­di­en­stleis­tun­gen zu erhöhen. Während die zusät­zlichen Sicher­heits­maß­nah­men zunächst möglicher­weise als lästig emp­fun­den wer­den, bieten sie langfristig einen besseren Schutz vor Betrug und finanziellen Ver­lus­ten. Es liegt nun an den Nutzern, sich auf die Änderun­gen vorzu­bere­it­en und die neuen Sicher­heits­maß­nah­men aktiv zu nutzen.

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Bildquelle: KhaoSod

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