Die Veränderungen im Luftverkehr stehen vor der Tür und insbesondere für ältere Reisende könnte dies ein besorgniserregendes Thema sein. Ryanair hat angekündigt, die traditionellen Boarding-Pässe bis Mai 2025 abzuschaffen und durch digitale Lösungen zu ersetzen.
Michael O’Leary, der CEO der Fluggesellschaft, betont, dass alle Abläufe am Flughafen künftig über eine App abgewickelt werden, die keinen Platz für Papierdokumente lässt.
In Thailand hat die Regierung kürzlich ein Pilotprojekt gestartet, bei dem an sechs Flughäfen nationale Flüge ausschließlich die Gesichtserkennungstechnologie nutzen wird — diese Neuerungen sollen ebenfalls bis Ende des Jahres in Kraft treten. Diese Entwicklungen wecken Besorgnis, da viele ältere Passagiere befürchten, durch die neuen Technologien überfordert zu werden und möglicherweise das Fliegen ganz aufzugeben.
Kritiker weisen darauf hin, dass das bloße Besitzen eines Mobiltelefons nicht bedeutet, dass ältere Menschen auch wissen, wie man es bedient. Gerade im Alter können viele mit dem Rückgang ihrer kognitiven und physischen Fähigkeiten konfrontiert sein, was die Angst vor technischen Fortschritten verstärken kann, wenn geläufige Abläufe und Routinen in den Hintergrund gedrängt werden.
Es ist jedoch interessant, einen Blick in die Geschichte zu werfen, die oft zeigt, dass Widerstand gegen Veränderungen in der älteren Generation nicht neu ist. Der römische Dichter Juvenal berichtete von den Widerständen der alternden Senatoren gegen Aquädukte, aus Angst, die Feinde könnten das Wasser vergiften.
Ebenso sträubten sich alte Mönche im fünfzehnten Jahrhundert gegen die Einführung des Drucks, da diese ihre Arbeitsplätze beim Abschreiben von Texten gefährdete. Sogar Renaissance-Päpste, die oft selbst keine Jugend mehr hatten, äußerten Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von Schießpulver, da dieses oft in katastrophalen Explosionen endete.
Die Geschichte lehrt uns, dass ältere Menschen lernen müssen, neue Technologien und deren Terminologien zu akzeptieren, auch wenn der Übergang nicht ohne Schwierigkeiten vonstattengeht.
Während wir darauf hoffen, dass Begriffe wie Telnet, Virtualisierung, Flash-Speicher oder Zero-Day nicht zu unserem Alltag werden, könnte ein Rückblick auf alte Praktiken wie die TM30 durchaus Trost spenden und uns helfen, mit den Veränderungen leichter umzugehen.