Bangkok — In einer bemerkenswerten Aktion zur Bekämpfung von Menschenhandel und Betrugsnetzwerken haben thailändische Behörden 61 ausländische Opfer befreit, die in skrupellose Callcenter in Myawaddy, Myanmar, vermittelt wurden. Die Übergabe fand am Donnerstag, dem 6. Februar 2025, an der Thai-Myanmar-Freundschaftsbrücke 2 in Mae Sot, Provinz Tak, statt, wo der thailändische stellvertretende Ministerpräsident Phumtham Wechayachai den Opfern zur Seite stand.
Phumtham betonte die Dringlichkeit der Situation und leitete eine Screening-Prozedur des Einwanderungsbüros ein, um zu klären, ob die Opfer auch tatsächliche Opfer sind und welche Verbindungen sie zu den kriminellen Netzwerken hatten. “Ihr seid jetzt frei und habt Hilfe in Thailand gesucht”, so Phumtham, der die Hoffnung der Opfer auf eine bessere Zukunft untermauerte.
Die Opfer, darunter 39 chinesische Staatsangehörige und Einzelpersonen aus Ländern wie Kasachstan, Indonesien, Ethiopia, Pakistan, Malaysia und Indien, äußerten Erleichterung über ihre Befreiung. Der Übergabetermin war ursprünglich für den 29. Januar 2025 angesetzt, wurde jedoch wegen fehlender Genehmigung der myanmarischen Regierung in Nay Pyi Taw verschoben.
Neben der Übergabe der Opfer fand am Donnerstagmorgen eine Besprechung im Tak Einwanderungsbüro statt.
Phumtham koordinierte Maßnahmen zur Bekämpfung von Drogenhandel, Menschenhandel und betrügerischen Callcenter-Betrügereien, die aus Myawaddy operieren. An dieser Sitzung nahmen Beamte mehrerer Behörden teil.
Um die Effektivität dieser Maßnahmen zu verstärken, hat die thailändische Regierung kürzlich entschieden, die Stromversorgung in den Grenzgebieten zu Myanmar zu kappen und den Transport von Treibstoffen sowie die Nutzung des Internets durch myanmarische Netzwerke stark einzuschränken.
Phumtham erläuterte, dass es noch zu früh sei, um die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Wirtschaft zu bewerten, aber betonte, dass die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen wurde. “Wir müssen den größeren Kontext verstehen. Diese Themen betreffen nicht nur Thailand, sondern haben weitreichende Auswirkungen auf die international Beziehungen”, meinte er.
Er fügte hinzu, dass die Provinzbehörde für Elektrizität einen geschätzten Einnahmenverlust von 600 Millionen Baht meldete, was lediglich 1 % der Einnahmen ausmacht.
In Bezug auf den Kauf von Strom durch Myanmar aus Laos erklärte Phumtham, dass Thailand keinen Einfluss auf die Entscheidungen des Landes Laos hat und dass beide Länder gemeinsam an Lösungen arbeiten. “Wir sind bereit, eng zusammenzuarbeiten, um die Herausforderungen anzugehen, vor denen wir stehen”, so Phumtham abschließend.