Bangkok — In einer bedeutsamen Entscheidung hat Thailands oberstes Gericht jüngst bekannt gegeben, dass die seit Juli 2020 von der Royal Thai Police verhängten Verkehrsstrafen als rechtswidrig eingestuft wurden. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf zahlreiche Autofahrer im Land haben.
Der rechtliche Fall wurde von Supa Chotngam angestoßen, der argumentierte, dass die polizeilichen Mitteilungen Autofahrer irreführten und das Recht einschränkten, gegen Bußgelder Einspruch zu erheben. Das Gericht stellte fest, dass diese Praxis im Widerspruch zur Verfassung steht, welche die Unschuldsvermutung garantiert.
![Hammer-Urteil in Thailand: Thailändisches Gericht erklärt Verkehrsstrafen seit 2020 für rechtswidrig - Bekommt man sein Geld zurück?](/thumb/x672/images/pics/hammer-urteil-in-thailand-thailaendisches-gericht-erklaert-verkehrsstrafen-seit-2020-fuer-f3e6c5ae.jpg)
Ursprünglich hatte das Zentrale Verwaltungsgericht angeordnet, die Bekanntmachungen rückwirkend aufzuheben. Jedoch entschied das Oberste Verwaltungsgericht, dass eine sofortige Aufhebung die Durchsetzung von Verkehrsregeln aktuell beeinträchtigen könnte, und setzte stattdessen eine Frist von 180 Tagen, um die Regelungen angemessen anzupassen.
Folglich ist die Royal Thai Police nun verpflichtet, die bestehenden Vorschriften zu überarbeiten, um sicherzustellen, dass die Autofahrer das Recht haben, gegen erteilte Strafzettel Einspruch zu erheben, während der Polizei der erforderliche Ermessensspielraum bei der Strafbemessung zurückgegeben wird.
Während dieser Übergangsphase sollten Autofahrer darauf vorbereitet sein, weiterhin Strafzettel zu erhalten.
Die Ankündigung einer umfassenden Umstrukturierung der Verkehrsgesetzgebung in Thailand deutet auf wesentliche Änderungen in den kommenden Monaten hin. Verkehrsstrafen in Thailand werden für eine Vielzahl von Verstößen erteilt, die von Geschwindigkeitsüberschreitungen bis hin zu schwereren Vergehen reichen.
Die Bußgelder werden je nach Art und Schwere des Verstoßes variabel festgesetzt, wobei die Möglichkeit besteht, Bußgelder in Polizeistationen, Banken oder online zu begleichen. Fahrer, die Einspruch gegen Bußgelder erheben möchten, können dies bei der Verkehrspolizei tun oder den Fall gerichtlich anfechten.