Ein deutscher Mann, der seit mehreren Jahren in Thailand lebt, steht vor dem Aus seiner Beziehung. Seine thailändische Freundin hat ihm mit einer Trennung gedroht, da er ihrer Ansicht nach nicht genug Geld für sie und ihren gemeinsamen Lebensunterhalt aufbringt. Der Fall verdeutlicht die oft komplexen Beziehungsdynamiken zwischen Ausländern und Einheimischen in Thailand, wo finanzielle Erwartungen häufig eine zentrale Rolle spielen.
Der 52-jährige Michael Schneider (Name geändert) aus Hamburg lebt seit 2018 in Pattaya, einem beliebten Ziel für Auswanderer und Touristen. Vor drei Jahren lernte er seine 32-jährige Freundin, Nok (Name geändert), in einer Bar kennen. Die Beziehung begann harmonisch, doch in letzter Zeit häuften sich die Streitigkeiten, vor allem wegen finanzieller Themen.
„Ich habe immer versucht, für sie da zu sein und ihr ein gutes Leben zu bieten“, erklärt Schneider. „Aber ich bin kein reicher Mann. Ich lebe von meiner Rente und habe nicht unendlich viel Geld zur Verfügung.“ Nok hingegen erwartet, dass Schneider nicht nur die Miete für ihre gemeinsame Wohnung bezahlt, sondern ihr auch regelmäßig Geld für ihre Familie auf dem Land schickt — eine in Thailand nicht unübliche Erwartungshaltung.
„Ich liebe Michael, aber ich brauche jemanden, der sich um mich kümmert“, sagt Nok. „Meine Familie ist arm, und ich habe die Verantwortung, ihnen zu helfen. Wenn er das nicht versteht, dann kann ich nicht mit ihm zusammenbleiben.“
Kulturelle Unterschiede und finanzielle Erwartungen
Der Konflikt zwischen Schneider und Nok spiegelt eine weitverbreitete Realität in Thailand wider, wo viele Beziehungen zwischen thailändischen Frauen und ausländischen Männern von finanziellen Abhängigkeiten geprägt sind. Für viele Thailänderinnen ist die finanzielle Absicherung ein zentraler Bestandteil einer Beziehung, insbesondere wenn sie aus ärmeren Verhältnissen stammen.
„In Thailand ist es oft so, dass die Frau erwartet, dass der Mann die Rolle des Versorgers übernimmt“, erklärt Dr. Somchai Suthipong, ein thailändischer Soziologe. „Das kann zu Spannungen führen, wenn der ausländische Partner diese Erwartungen nicht erfüllen kann oder will.“
Die Zukunft der Beziehung ungewiss
Für Michael Schneider steht nun die Frage im Raum, ob er seine Beziehung retten kann — und ob er das überhaupt will. „Ich fühle mich unter Druck gesetzt“, gesteht er. „Ich liebe Nok, aber ich kann nicht alles geben, was sie verlangt. Vielleicht ist es besser, wenn wir getrennte Wege gehen.“
Nok hingegen ist bereit, Konsequenzen zu ziehen. „Wenn er mich wirklich lieben würde, würde er mehr tun“, sagt sie. „Ich bin noch jung und habe mein Leben vor mir. Ich werde jemanden finden, der mich so unterstützt, wie ich es verdiene.“
Der Fall zeigt einmal mehr, wie kulturelle und finanzielle Unterschiede Beziehungen belasten können — besonders in einem Land wie Thailand, wo die Erwartungen oft hoch sind und die Realität manchmal hart.