Der Finanzminister Thailands, Pichai Chunhavajira, hat am Dienstag auf dem Sustainability Forum 2025 eine ehrgeizige Steuerreform vorgestellt. Die Initiative zielt darauf ab, die Mehrwertsteuer zu erhöhen und gleichzeitig Körperschafts- und Einkommensteuersätze zu senken, um die Staatseinnahmen zu steigern.
Dieser Schritt wird als notwendigen Strategiewechsel betrachtet, um die nationale Entwicklung voranzutreiben, die Wettbewerbsfähigkeit Thailands im globalen Markt zu verbessern und die wachsende interne Ungleichheit zu verringern.
Im Rahmen seiner Ansprache betonte Herr Pichai, dass die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) klare Richtlinien vorgegeben hat, die besagen, dass Unternehmen mindestens 15 % Körperschaftssteuer zahlen sollten.
Thailand stehe vor der Herausforderung, den aktuellen Körperschaftsteuersatz von 20 Prozent auf 15 Prozent zu senken, um international konkurrenzfähig zu bleiben. „Wir müssen uns den globalen Standards anpassen“, sagte er.
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war die Einkommensteuer
Herr Pichai wies darauf hin, dass Thailand immer noch von Spitzenverdienern bis zu 35 Prozent einbehält, während andere Länder Sätze gesenkt haben, um qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen. „Die Bemessungsgrundlage der Einkommensteuer ist niedrig, während die Verbrauchsteuer relativ hoch bleibt.
Diese Diskrepanz muss dringend angepasst werden“, forderte er
Aktuell wird die Mehrwertsteuer in Thailand mit 7 % veranschlagt. Obwohl das Gesetz eine Anhebung auf bis zu 10 % zulässt, haben bisherige Regierungen den Steuersatz nicht verändert.
Viele Länder erheben inzwischen deutlich höhere Mehrwertsteuersätze, die zwischen 15 und 25 % liegen. Der Minister argumentierte, dass eine durchdachte Anhebung der Mehrwertsteuer auch eine Möglichkeit sein könnte, ärmeren Bevölkerungsschichten gezielt zu helfen, indem die Steuerlast fairer verteilt wird.
Zusätzlich zur Steuerreform stellte Herr Pichai klar, dass die Geldpolitik darauf abzielen müsse, den privaten Sektor zu unterstützen und die Lebenshaltungskosten für die Bürger zu senken.
Vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen, wie dem Klimawandel und geopolitischen Spannungen, sieht der Minister einen günstigen Zeitpunkt für Inneninvestitionen. „Thailand erregt verstärkt das Interesse von Investoren aus den USA und China, insbesondere im Bereich der grünen Energie“, erklärte er.
Erfreulicherweise haben die Investitionen im Land in den vergangenen Jahren allmählich zugenommen. Die Zahlen der genehmigten Projekte des Investitionsausschusses belaufen sich in den letzten neun Monaten auf etwa 700 Milliarden Baht, mit einer Prognose, die den Höchststand von 1 Billion Baht bis zum Jahresende anvisiert.
Ein weiteres zentrales Thema der Diskussion war die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Schuldenpolitik
Herr Pichai wies darauf hin, dass die Staatsverschuldung auf 12 Billionen Baht gestiegen ist und dass es entscheidend sei, die Rückzahlungsfähigkeit im Auge zu behalten. „Wir müssen auch darüber nachdenken, wie wir die Ersparnisse in einer alternden Gesellschaft sicherstellen können“, warnte er vor einer potenziellen finanziellen Zeitbombe durch abnehmende Sozialversicherungsreserven.
Schließlich machte er deutlich, dass die Regierung ihre Prioritäten mit einer klaren Ausrichtung auf nachhaltiges Wachstum und soziale Gerechtigkeit setzen muss, um eine langfristig stabile Wirtschaft zu sichern.
Die von Herrn Pichai eingeleitete Steuerreform kann als Schritt in Richtung einer gerechteren und wettbewerbsfähigeren Zukunft Thailands betrachtet werden.